Kommentar von Thomas Schneider
Wie das Statistische Bundesamt Wiesbaden (Destatis) mitteilt, betrug die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Jahr 2008 in Deutschland 1,38. Einen höheren Wert hatte sie zuletzt 1990 erreicht (1,45). 2008 waren nach endgültigen Ergebnissen rund 683 000 Kinder geboren worden, etwa 2 000 weniger als 2007. Im ersten Quartal 2009 wurden rund 29 400 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Doch diese Entwicklung scheint die meisten deutschen Politiker überhaupt nicht zu interessieren. Sie regieren nach dem Motto: Nach uns die Sintflut.
Abtreibung und die Linken
In Deutschland wird weiter auf Teufel komm raus abgetrieben. Das ungeborene Leben zählt nicht als Leben, wird getötet und als OP-Müll entsorgt. Kaum einer wagt es öffentlich, Abtreibung mit Mord auch nur annähernd in Verbindung zu bringen? Wer das tut, stellt die „Politische Korrektheit“ auf den Kopf. Political Correctness stempelt Themen, wie die Tötung ungeborenen Lebens, zum Tabu. Der Kampf um Anstand und Würde ist auf dem Konfliktfeld der Abtreibung zu einer profeministischen und prosexistischen Zensur verkommen. Wer es heute wagt, die Tötung ungeborenen Lebens mit dem Massenmord im Dritten Reich in Verbindung zu bringen, hat die Sprach- und Denkpolizei linksradikaler Minderheiten vor der Tür stehen. Diese Truppen bekommen massive Rückendeckung aus der 68er Bewegung, die sich fest in der SED-Nachfolgepartei „DIE LINKE“ manifestiert hat.
Wo bleibt das „C“ in der Praxis?
Das notwendige Wasser auf ihre Mühlen bekommt „Die Linke“ von den Linken in den „C“-Parteien. Auf die Frage „Was würden Sie tun, um zu verhindern, dass jede 5. Schwangerschaft mit einer Abtreibung endet?“ antwortet die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Ich meine, dass wir nach langem Ringen in der Frage des Paragraphen 218 zu einer Lösung gekommen sind, die tragfähig ist“. Damit hat sie den Anspruch, das „C“ mache „das Fundament für die operative Politik“ aus, verspielt. Die CDU mag in ihrem Wahlprogramm von „Familienförderung“ und „christlichem Menschenbild“ sprechen, die praktische Umsetzung aber bleibt aus.