8. März 2016

„Deutschland hat Tote auf dem Gewissen“

Quelle: idea.de

Paul Collier. Foto: World Economic Forum

Berlin (idea) – Scharfe Kritik an der deutschen Flüchtlingspolitik hat ein international renommierter Migrationsforscher geübt, der in Oxford lehrende Ökonom Paul Collier.

Er macht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Flüchtlingskrise verantwortlich.

In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ sagte er, Deutschland gefalle sich offenbar in der Retterrolle: „Aber es grenzt an keines der Krisen- oder Kriegsländer.“ Deutschland habe keinen einzigen Syrer vor dem Tod gerettet: „Im Gegenteil: Deutschland hat trotz bester Absichten eher Tote auf dem Gewissen.“ Viele Menschen hätten Merkels Worte, dass Europas Türen offen seien, als Einladung verstanden, sich auf den gefährlichen Weg gemacht, ihre Ersparnisse geopfert und ihr Leben dubiosen Schleppern anvertraut.

Laut Collier muss Europa klar sagen, dass Wohlstandsmigranten erst gar nicht aufzubrechen brauchten. Flüchtlinge, die sich in Sicherheit bringen wollen, sollten dies nicht länger in Europa tun, sondern in den sicheren Nachbarstaaten, so wie es völkerrechtlich vorgesehen sei. [Weiterlesen]