Quelle: jungefreiheit.de
WORMS. Beim Trauergottesdienst für die von einem Tunesier erstochene 21 Jahre alte Cynthia R. in Worms ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Während der Trauerfeier in der Liebfrauenkirche betrat ein Mann laut dem SWR mit ausgebreiteten Armen den Altarraum und rief „Allahu Akbar“.
Zahlreiche Besucher verließen daraufhin fluchtartig das Gotteshaus und verständigten die Polizei, die den Störer kurz darauf festnahm. Mittlerweile befindet er sich wieder auf freiem Fuß. Gegen den 29 Jahre alten Mann wird ermittelt. Sein Motiv ist bislang noch unklar. Zuvor hatte es in der Stadt einen Trauermarsch mit rund 500 Teilnehmern zu Ehren der Frau gegeben.
Täter war abgelehnter Asylbewerber
Die junge Frau war in der Nacht zum Mittwoch in ihrem Elternhaus in der rheinland-pfälzischen Stadt mit zehn bis 15 Messerstichen getötet worden. Sie erlitt Schnittverletzungen am Rücken, Hals, in der Lunge und an den Händen. Ihr 22 Jahre alter Freund, ein abgelehnter Asylbewerber aus Tunesien, sitzt derzeit wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Am kommenden Dienstag wird die AfD in der Stadt eine Mahnwache abhalten, kündigte die Landtagsfraktion an. Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) rief die AfD dazu auf, die Veranstaltung abzusagen. Teilnehmer müßten wissen, daß sie dort womöglich „mit braunen und rechtsextremistischen Leuten“ zusammenstehen würden, was als Beleg gewertet werden könne, daß auch sie „mehr rechtsextrem denn rechtspopulistisch sind“, sagte Kissel der Wormser Zeitung zufolge.
Das „Bündnis gegen Naziaufmärsche“ in Worms hat am Sonntag einen „stillen Protest“ gegen die Mahnwache angekündigt. Diese solle vor allem der Stimmungsmache gegen Ausländer und Flüchtlinge dienen, hieß es von den Verantwortlichen laut dpa. (tb)
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