Quelle: jungefreiheit.de
PARIS. Die internationale Polizeibehörde Interpol hat vor einer zweiten Welle radikal-islamischen Terrors gewarnt. Viele verurteilte Terrorunterstützer säßen nur relativ kurze Gefängnisstrafen ab, weil sie nicht wegen eines konkreten Anschlags verurteilt worden seien, mahnte Generalsekretär Jürgen Stock laut Nachrichtenagentur dpa in Paris. „Diese Generation der frühen Unterstützer wird in wenigen Jahren freigelassen.“
Man könne dies auch „Isis 2.0“ nennen. Die Abkürzung Isis steht für die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien und ist im englischsprachigen Raum geläufig. Stock hofft, daß sich viele Islamisten nach ihrer Entlassung in die Gesellschaft integrieren. Doch Gefängnisse könnten auch Brutkästen für radikale Ideologien sein, sagte der Jurist mit Blick auf den mutmaßlichen Attentäter von Straßburg. Der Verdächtige, Chérif Chekatt, hatte sich laut Ermittlern im Gefängnis radikalisiert.
Terroranhänger könnten in Europa bleiben
Wenn die Terrormiliz geographisch besiegt sei, versuchten Terroranhänger in andere Gebiete wie Südostasien oder Afrika zu ziehen, ergänzte Stock. Es sei aber auch möglich, daß sie in Europa blieben, um dort Angriffe zu verüben.
Die Terrormiliz Islamischer Staat hatte den Anschlag nahe eines Weihnachtsmarktes in Straßburg vor über einer Woche für sich reklamiert. Das Attentat forderte fünf Tote und elf Verwundete. Chekatt wurde zwei Tage nach dem Anschlag bei einem Schußwechsel mit der Polizei getötet. (ls)
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