Quelle: jungefreiheit.de
CHEMNITZ. Die AfD und Pegida haben ihren Trauermarsch für den getöteten Daniel H. in Chemnitz nicht abhalten können. Aufgrund mehrerer Blockaden von gewalttätigen Linksextremen mußte die Veranstaltung schon nach kurzer Zeit aufgelöst werden. Laut Reporter der JUNGEN FREIHEIT versuchten dabei Gegendemonstranten, zu der Kundgebung durchzubrechen. Die Polizei, die mit starken Kräften aus mehreren Bundesländern vor Ort war, konnte das verhindern.
Durch die Blockaden hatte sich der Beginn des Trauermarsches verzögert. Nach Schätzungen nahmen rund 6.000 Personen daran teil, berichtete der MDR. Darunter waren auch Pegida-Gründer Lutz Bachmann und der AfD-Landeschef von Thüringen, Björn Höcke. Er hatte gemeinsam mit Parteifreunden zu der Veranstaltung aufgerufen.
Als die Polizei mitteilte, daß die Versammlungszeit überschritten sei, wurde die Veranstaltung aufgelöst. Mehrere Hundert Teilnehmer blieben dennoch am Ort und traten immer aggressiver gegenüber der Polizei auf. Diese forderte berittene Kollegen und Wasserwerfer zur Verstärkung an.
Gegnerische Lager geraten bei Abreise aneinander
Im weiteren Verlauf des Abends berichtete die Polizei Sachsen, daß Angehörige der verfeindeten politischen Lager sich in Bahnhofsnähe Auseinandersetzungen lieferten. Über mögliche Verletzte der Angriffe gab es zunächst keine Informationen.
Die Polizeikräfte blieben bis in den späten Abend in der Innenstadt präsent. Dabei kontrollierten sie die Abreise der Demonstranten, um weitere Zusammenstöße zu verhindern.
Antifa randaliert am Neumarkt
Die Route des Trauermarsches, an dem sich auch die Bürgerbewegung Pro Chemnitz beteiligte, war kurzfristig geändert worden. Dabei kam es zu ersten Provokationen und Rangeleien seitens linksextremer Gegendemonstranten. Am Neumarkt warfen sie mit Stühlen und Gläsern.
Die Bürgerbewegung Pro Chemnitz hatte zuvor am Nachmittag eine eigene Versammlung am Karl-Marx-Denkmal abgehalten. Nach Angaben der Dresdner Neuesten Nachrichten nahmen rund 2.000 Personen friedlich daran teil.
Klingbeil fordert Überwachung der AfD durch Verfassungsschutz
Zuvor waren Politiker der etablierten Parteien bereits bei der Kundgebung „Herz statt Hetze“ anwesend, die gegen die Demonstrationen der AfD und der Bürgerbewegung Pro Chemnitz gerichtet war. Insgesamt soll die Veranstaltung rund 2.500 Teilnehmer gehabt haben. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil forderte dabei, die AfD vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen. Weitere prominente Politiker, die gegen die Alternative für Deutschland demonstrierten, waren die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), die ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Aydan Özoguz (SPD), und der Grünen-Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir.
Weitere Veranstaltungen sollen in den kommenden Tagen in der sächsischen Stadt stattfinden. Am Montag ist ein Konzert „gegen Rechts“ geplant, an dem unter anderem auch die linksextreme Band Feine Sahne Fischfilet teilnehmen wird. (ag)