25. Januar 2022

Bundesregierung will Aufklärung über Botschafter-Äußerungen

Quelle: jungefreiheit.de

Screenshot Webseite US-Botschaft Berlin

BERLIN. Die Bundesregierung hat von der US-Regierung Aufklärung über Äußerungen des neuen amerikanischen Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, gefordert. Zudem habe Grenell am kommenden Donnerstag bei seinem Antrittsbesuch im Auswärtigen Amt die Möglichkeit, seine Aussagen einzuordnen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes laut Agenturberichten.

Grenell hatte im Gespräch mit der Nachrichtenplattform Breitbart bekundet, er wolle „Konservative in ganz Europa stärken“. Grenell sieht „konservative Politikansätze im Kommen, wegen der gescheiterten Politik der Linken“. Die Wahl von Donald Trump habe „Menschen befähigt, zu sagen, daß sie es nicht zulassen können, wenn die politische Klasse vor einer Wahl entscheidet, wer gewinnt und wer antreten sollte“.

Schulz vergleicht Grenell mit „rechtsextremem Kolonialoffizier“

Scharfe Kritik am US-Botschafter kam aus der SPD. Deren Vizevorsitzender, Thorsten Schäfer-Gümbel, schrieb auf Twitter: „Europas Bürgerinnen und Bürger lassen sich von einem Trump-Vasallen nicht sagen, wie sie wählen sollen. Ein US-Botschafter, der sich derart in demokratische Auseinandersetzungen einmischt, ist einfach fehl am Platz.“

Noch weiter ging der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz. „Grenell benimmt sich nicht wie ein Diplomat, sondern wie ein rechtsextremer Kolonialoffizier“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. (tb)