Quelle: jungefreiheit.de
von Boris T. Kaiser
Während des islamischen Fastenmonats steigert sich die ganzjährige Schwärmerei vieler „linksliberaler“ Meinungsmacher für den Islam zu einer regelrechten Ramadan-Mania. Zahlreiche Journalisten fühlen sich berufen, ihrer nichtmoslemischen Leserschaft Tips zu geben, wie sie sich in ihrer, natürlich keineswegs islamisierten, deutschen Heimat aus Rücksicht auf die Moslems zu verhalten hat.
Der Bayrische Rundfunk veröffentlicht im Internet gar einen „Fasten-Knigge“. Darin gibt eine Redakteurin Ratschläge, wie man seinen moslemischen Freunden im Ramadan helfen könne.
Man möchte die Dame fragen, wie viele moslemische Freunde sie denn hat. Der Anteil dieser in ihrem Freundeskreis dürfte erfahrungsgemäß, wie bei den meisten sich betont multikulti-freundlich gebenden Medienschaffenden, im Promillebereich liegen. Darf man im Ramadan von Promille sprechen?
„Ramadan Mubarak“ statt Hallo
Aber selbst wenn sich der Freundeskreis nur aus der örtlichen Moschee rekrutieren sollte: Warum sollte man moslemische Freunde beim ungesunden Fasten helfen? Man würde ja auch niemandem raten, einen befreundeten Kettenraucher oder Alkoholiker zu unterstützen, indem man ihm regelmäßig Zigaretten holen oder billigen Fusel besorgen geht.
Wer sich die Qualen eines sommerlichen Verzichts auf Essen und Trinken antun will, bitte. Aber Masochismus und Selbstzerstörung sind nun mal, genau wie Religion, Privatsache. Diese Zeilen verstoßen jedoch vermutlich bereits gegen die erste Regel des Fasten-Knigge, die da heißt: „Die richtigen Worte finden“.
Wenn man seine moslemischen Freunde beeindrucken will, dann solle man einfach mal ein „Ramadan Mubarak“ oder „Ramadan Kareem“ zur Begrüßung raushauen und dabei – „ganz wichtig“ – bedenken: „Muslime fasten freiwillig, und das gerne. Keiner wird gezwungen, viele fiebern sogar auf den Ramadan hin.“ Deshalb dürfe man gerne mal ein paar nette Wort darüber verlieren. „Kommentare wie ‘Ey, hat dich gerade ein Lastwagen überrollt?! Du siehst ja mega fertig aus’ solltet ihr euch aber sparen.“
Ramadan – „ein alter deutscher Brauch“?
Immerhin: In der Kantine dürfen wir mit Genehmigung der BR-Redaktion auch während des Ramadan und in Anwesenheit von muslimischen Kollegen „wie gewohnt zuschlagen“. Allerdings sollten wir es dabei „nicht übertreiben“. Ein Ratschlag, der immer Sinn ergibt. Zu viel essen und trinken ist schließlich auch nicht gesund.
Wer jetzt glaubt, solche Verhaltenskodexe würden eine Islamisierung oder gar eine Unterwerfung darstellen, wird vom „Deutschlandfunk Kultur“ eines Besseren belehrt. Der Ramadan ist „ein alter deutscher Brauch“, heißt es da. Warum, wird nicht näher erklärt. Vielleicht war der Journalist, Eren Güvercin, schon etwas hungergeschwächt, als er den Beitrag verfaßt hatte.
Die Ramadan-Manie ist dieser Tage omnipräsent. Politiker nahezu aller Parteien gratulieren den Moslems, Twitter hat extra eigene Ramadan-Emojis freigeschaltet, und in den Schulen gibt es immer mehr fastende Kinder und Jugendliche.
Kirchen in Manie
Auch die Kirchen wollen dem Zeitgeist nicht hinterherhinken. Fünf katholische Bischöfe und Vertreter von drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen beispielsweise rufen anläßlich des Ramadans in einem gemeinsamen Schreiben zur Solidarität auf. Auch sie grüßen einfach mal so mit „Ramadan Mubarak“ und schreiben außerdem: „Unsere Religionen bieten uns die Chance, uns auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Möge Gott uns die innere Freude schenken, seinen Ruf in unserem Gewissen zu erkennen und ihm auf dem Weg des Friedens zu folgen! Und möge Gott uns dabei helfen, voneinander zu lernen und uns gegenseitig zu unterstützen!“
Etwas zu genau mit der Solidarität nahm es derweil offenbar der Aalener Pfarrer Wolfgang Sedlmeier, der auf die launige Idee kam, während des Pfingstgottesdienstes aus Protest gegen die AfD ein Kopftuch zu tragen. Der zuständige Bischof seiner Diözese hat sich von der Aktion distanziert und ein klärendes Gespräch angekündigt. Ob der Grund dafür ist, daß die Kirche doch nicht endgültig zum Karnevalsverein verkommen will, oder sie eher Angst vor sich gekränkt fühlenden Moslems hat, ist nicht bekannt.