22. Mai 2022

Forsa-Chef Güllner fordert Bekämpfung von AfD-Anhängern

Quelle: jungefreiheit.de

BERLIN. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hat eine stärkere Bekämpfung der AfD gefordert. „Im Prinzip ist es richtig, die AfD anzugreifen und auszugrenzen. Diese Partei und ihre Anhänger sind unbelehrbar, mit denen können sie nicht diskutieren“, sagte Güllner dem Handelsblatt.

Zudem verteidigte er die Äußerung von EU-Kommissar Günther Oettinger, er hätte sich längst erschossen, wenn AfD-Chefin Frauke Petry seine Ehefrau wäre. „Ich habe viel Verständnis für Herrn Oettinger. Es ist doch harmlos, was er gesagt hat im Vergleich zu dem, was so manche AfD-Leute von sich geben. Ich habe kein Mitleid mit Frau Petry, wenn man sie hart attackiert“, betonte Güllner, der die AfD in der Vergangenheit immer wieder beschimpft hatte.

Gabriel greift AfD an

„Die AfD speist sich aus einem braunen Bodensatz, der immer da ist“, klagte Güllner. „Deshalb sollte man auch nicht den Fehler begehen und sie hofieren. Wenn man die AfD salonfähig macht, treibt man ihnen Wähler zu.“ Petry hatte die Äußerungen des EU-Kommissars am Dienstag kritisiert. „Herr Oettinger, Ihr Kopfkino ist unappetitlich. Ich frage mich, was Ihre Frau wohl dazu sagt“, sagte Petry der Bild-Zeitung.

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel attackierte die AfD erneut. Die Partei habe eine „offen rassistische“ Gesinnung und wolle „eine völkische Gesellschaft“, sagte Gabriel der Rheinpfalz.

Umfragehoch für die AfD

Unterdessen steigen die Umfragewerte der AfD weiter. In Mecklenburg-Vorpommern kommt die Partei laut dem Meinungsforschungsinstitut Insa derzeit auf 16 Prozent. Stärkste Partei ist demnach die CDU mit 29 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl 2011 hatte die Union 23 Prozent erhalten. Die SPD erreicht 22 Prozent (2011: 35,6), die Grünen fünf (2011: 8,7). Die Linkspartei könnte ihr Ergebnis der vergangenen Wahl mit 19 Prozent in etwa halten. FDP und NPD würden mit vier Prozent den Einzug in den Landtag verpassen.

Auch in Sachsen-Anhalt kann die Partei auf einen Wahlerfolg hoffen. Laut einer Infratest-Dimap-Umfrage im Auftrag des MDR erreicht die Partei in dem Bundesland derzeit 17 Prozent der Stimmen und liegt damit nur noch einen Punkt hinter den Sozialdemokraten. Stärkste Kraft wäre die CDU mit 32 Prozent vor der Linkspartei (20 Prozent). Grüne und FDP kämpfen mit fünf beziehungsweise vier Prozent um den Einzug in den Landtag.

Bundesweit liegt die AfD in Umfragen derzeit in acht Bundesländern über zehn Prozent. Neben Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind dies Baden-Württemberg (10,5 Prozent), Brandenburg (elf Prozent), Hamburg (13 Prozent), Hessen (12 Prozent), Sachsen (13 Prozent) und Thüringen (13,5 Prozent). (ho)