Quelle: jungefreiheit.de
KARLSRUHE. Der Salafistenprediger Sven Lau ist am Dienstag auf Veranlassung der Bundesanwaltschaft vorläufig festgenommen worden. Sie wirft dem Islamisten vor, in mehreren Fällen die Terrorgruppe „Jaish al-muhajirin wa-l-ansar“ (Jamwa) unterstützt zu haben. Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen soll Lau „eine Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf“ gewesen sein.
Er habe dabei als Bindeglied zu der in Syrien agierenden Jamwa fungiert, die sich zum Teil dem Islamischen Staat angeschlossen hat. „Konkret vermittelte der Beschuldigte den bisherigen Erkenntnissen zufolge im Spätsommer 2013 den anderweitig Verurteilten Ismail I. sowie eine weitere Person an eine in Syrien stationierte Kampfeinheit der Jamwa“, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Mitglied der „Scharia-Polizei“
Zudem sei Lau, der als rechte Hand des Salafistenpredigers Pierre Vogel gilt, selbst nach Syrien gereist und habe einem islamistischen Kämpfer 250 Euro übergeben. „Bei dieser Gelegenheit soll der Beschuldigte den Auftrag erhalten haben, Nachtsichtgeräte für die Jamwa zu beschaffen.“ Lau habe mindestens drei Stück davon im Wert von 1.440 Euro beschafft „und verbrachte sie Ende Oktober 2013 entweder selbst oder über eine islamistische Hilfsorganisation in das Basislager der Jamwa nach Syrien“, heißt es von der Anwaltschaft.
Lau sorgt deutschlandweit regelmäßig für aufsehen. Er war einer der Initiatoren „Scharia-Polizei“, die mit Warnwesten durch den Wuppertaler Stadtteil Elberfeld liefen und dort Passanten wegen deren unislamischen Verhalten bedrängten. Eine Anklage gegen die Salafisten lehnte das Landgericht in Wuppertal vergangene Woche ab. (ho)