Quelle: idea.de
Braunschweig/Münster (idea) – Ist der „Stern von Bethlehem“, der die drei Weisen aus der Weihnachtsgeschichte zum Geburtsort Jesu leitete, nur eine Legende? Darüber gehen die Meinungen unter Wissenschaftlern auseinander. Der Astronom Björn Voss (Münster) rät dazu, den Weihnachtsstern nur als Sinnbild zu verstehen. Laut aktueller Theorien geht die Erscheinung weder auf einen Kometen noch auf eine Supernova zurück. Als Supernova bezeichnen Wissenschaftler das schnell eintretende, helle Aufleuchten eines Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine Explosion, bei der er selbst vernichtet wird. Vielmehr ist sich der Großteil der Forscher einig, das die Erscheinung wohl das Ergebnis eines besonderen Zusammentreffens der Planeten Jupiter und Saturn gewesen ist. Voss, der das Planetarium im Naturkundemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe leitet, rät hingegen dazu, alle Theorien zum „Stern von Bethlehem“ mit Vorsicht zu genießen. Denn am logischsten erscheine die Annahme, dass es weder den Stern noch die drei Weisen aus dem Morgenland gab.
Gitt: Der Stern von Bethlehem war ein speziell von Gott neu geschaffenes Reisezeichen
Eine andere Sicht vertritt der Informatiker Prof. Werner Gitt (Braunschweig) in seinem jüngst erschienenen Buch „Was war der Stern von Bethlehem?“. Seiner Ansicht nach handelte es sich weder um einen Kometen, noch um eine Supernova oder eine Planetenkonstellation: „Der Stern von Bethlehem war ein speziell von Gott neu geschaffenes Reisezeichen, das dem einmaligen Zweck diente, die Weisen zu dem neugeborenen Retter zu führen.“ Wie Gitt schreibt, konnte die Konstellation von Jupiter und Saturn nicht als ein einziger Stern wahrgenommen werden. Denn beide hätten damals in einer Größenordnung von zwei Vollmonddurchmessern nebeneinander gelegen und seien so klar als zwei deutlich zu unterscheidende Gestirne zu erkennen gewesen. Aufgrund der Drehung der Erde gingen zudem alle Gestirne im Osten auf und im Westen unter: „Kein astronomisches Gestirn wäre für die Weisen geeignet, um sie mehrere Wochen lang tagaus, tagein in westliche Richtung zu führen, dann unsichtbar zu werden und später über einem speziellen Haus stehen zu bleiben.“ Gitt leitete bis zum Eintritt in den Ruhestand 2002 als Direktor und Professor bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt den Fachbereich Informationstechnologie.