21. Mai 2022

Pfarrer fordert: Die Kirchensteuer stufenweise abschaffen

Quelle: idea.de

Pfarrer Jochen Teuffel. Foto: http://jochenteuffel.wordpress.com

Bonn (idea) – Für eine stufenweise Abschaffung der Kirchensteuer plädiert der bayerische evangelische Pfarrer Jochen Teuffel (Vöhringen/Kreis Neu-Ulm).

Diese Steuer widerspreche dem Evangelium und den Bekenntnissen der lutherischen Kirche, denn sie sei eine Zwangsabgabe. Lutheraner wüssten aber, dass innerhalb der Kirche keine Zwangsverhältnisse herrschen dürften. „Da gilt die Freiheit eines Christenmenschen“, sagte der Theologe in einem Interview mit der Beilage „Christ und Welt“ (Bonn) in der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Teuffel sorgte für Aufsehen, weil er – entgegen den kirchlichen Vorschriften – am 2. März einer aus der Kirche ausgetretenen Frau im Gottesdienst das Abendmahl gereicht hatte. Sie machte jedoch klar, dass sie am Glauben festhält und künftig die Kirchengemeinde durch einen der Kirchensteuer entsprechenden Betrag freiwillig unterstützen wird. Teuffel beantragte nach dem Vorgang ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst. Wie er weiter sagte, haben Steuern ihren legitimen Ort im Staat, aber nicht in der Kirche.

Teuffel: „Die Bibel und die lutherischen Bekenntnisse verbieten es, den Empfang des Abendmahls an eine Leistung wie die Kirchensteuerzahlung zu binden.“ Die „Leitlinien kirchlichen Lebens“ der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) forderten aber genau dies. [Weiterlesen]