Quelle: jungefreiheit.de
DORTMUND. In Dortmund wird es im kommenden Jahr kein Ramadan-Festival geben. Der Oberbürgermeister der Stadt, Ullrich Sierau (SPD), erteilte einer Neuauflage des sogenannten „Festi Ramazan“ am Dienstag in der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost eine Absage, berichten die Ruhr Nachrichten. Er sehe keine Grundlage mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Veranstalter.
Grund sind zahlreiche Beschwerden von Anwohnern. Eine Veranstaltungsagentur hatte im Sommer während des islamischen Fastenmonats einen Parkplatz an der Westfalenhalle gemietet. Die Betreiber-Gesellschaft des Parkplatzes ist eine Stadt-Tochter. An 30 aufeinanderfolgenden Abenden feierten dort dann zahlreiche Moslems das sogenannte Fastenbrechen. Bis zu 30.000 Besucher kamen pro Abend, laut Anwohnern ausgelassen und teilweise bis in die frühen Morgenstunden. Auch klagten die Anwohner über viel Müll außerhalb der Veranstaltungsfläche.
Absage an Festival gilt für die gesamte Stadt
Der Veranstalter wollte das Ramadan-Festival auch im kommenden Jahr stattfinden lassen. „Wir eröffnen das Fest Ende Juni und feiern 30 Tage lang. Musik und Folklore wollen wir stärker in den Vordergrund stellen“, sagte Eyyüp Dokuz von der Veranstaltungsagentur Nelsons GmbH den Ruhr Nachrichten. Das Lärmproblem wolle man dabei aber im Blick behalten.
Doch die Bezirksvertretung machte ihm einen Strich durch die Rechnung und forderte die Stadt auf, die Interessen der Anwohner zu wahren. Dem folgte nun Oberbürgermeister Sierau. 2014 werde es kein Ramadan-Fest geben, entschied er. Weder auf dem Parkplatz an der Westfalenhalle noch irgendwo anders in der Stadt.
Nach dem vergangenen „Festi Ramazan“ hatte der SPD-Politiker noch ein Vorwort zu einer Dokumentation über des Fest beigesteuert. Darin dankte er den Organisatoren für das „große und einmalige Integrationsprojekt“ und wünschte sich noch viele Gespräche, Begegnungen und gemeinsame Feiern. „Sie alle haben mit diesem Fest das Selbstverständnis unserer Stadt unterstrichen, nämlich daß Vielfalt bei uns als Zeichen von Stärke verstanden wird“, schrieb Sierau. (krk)