28. Mai 2022

Familienpapier kein Kniefall vor dem Zeitgeist

Quelle: idea.de

Berlin (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass das umstrittene EKD-Familienpapier ein Kniefall vor dem Zeitgeist sei.

Die „Orientierungshilfe“ rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Laut Schneider versucht die evangelische Kirche, sich „auf der Höhe unserer Zeit dem Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen, denn er ist der ‚rechte Zeitgeist‘,“ wie es der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) formuliere, sagte Schneider in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“.

Das Familienpapier ist auf breite Kritik gestoßen, etwa bei zahlreichen Theologieprofessoren, mehreren Landesbischöfen und vor allem theologisch konservativen Vereinigungen. Auch hochrangige Vertreter der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche lehnen die „Orientierungshilfe“ ab. Dazu sagte Schneider: „Es war klar, dass das Papier zu Diskussionen führen würde. Aber dass sie zum Teil so heftig und unsachlich geführt werden, habe ich nicht erwartet.“ [Weiterlesen]