29. Mai 2022

England: Zahl der Moslems wächst stark

Quelle: jungefreiheit.de

Moslemische Frauen in London Foto: wikimedia/cactusbones mit CC-Lizenz http://bit.ly/TO79Y

LONDON. Der Islam ist die am schnellsten wachsende Religion in England und Wales. Zu diesem Ergebnis kommt eine Volkszählung aus dem vergangenen Jahr wie cns news berichtete. Demnach sei gegenüber 2001 der Anteil von Moslems an der Bevölkerung um drei Prozentpunkte auf 4,8 Prozent gestiegen.

Mit 2,7 Millionen Anhängern ist der Islam somit die zweitgrößte Region in England und Wales. Die drittstärkste Gruppe sind Hindus mit 817.000 Gläubigen. England und Wales haben zusammen rund 56 Millionen Einwohner. Für Schottland sollen in Kürze separate Zahlen veröffentlicht werden.

Christentum im Rückgang

Im selben Zeitraum fiel der Anteil derer, die sich als Christen bezeichneten, von 72 auf 59 Prozent. Selbsterklärte Atheisten stellen laut des Zensus nun ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Ihre Zahl hat sich seit 2001 mit nun 14,4 Millionen fast verdoppelt.

Die Britische Humanistische Vereinigung (BHA) hatte in einer Kampagne gegen den Zensus die Engländer und Waliser ermuntert, „nicht religiös“ auf ihrem Fragebogen einzutragen. Die BHA zeigte sich daher auch mit dem Ergebnis zufrieden. „Trotz einer tendenziösen Fragestellung, die zu religiösen Antworten ermunterte, ist es erstaunlich, eine solche Zunahme der Nichtreligiösen und einen solchen Rückgang derer zu sehen, die sich als Christen bezeichnen“, sagte BHA-Geschäftsführer Andrew Copson.

Kirchen sehen Ergebnisse positiv

Ein Sprecher der katholischen Kirche in England bewertete die Ergebnisse ebenfalls positiv: „Das Christentum ist nicht länger eine kulturelle Religion, sondern eine Religion die eine Entscheidung und eine Verpflichtung des Einzelnen voraussetzt. Die Menschen treffen heute eine positive Entscheidung, wenn sie sich selbst als Christen definieren.“

Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des Erzbischofs der „Church of England“:„Einer der Gründe für den Rückgang ist, daß sich weniger Menschen als kulturelle Christen definieren, also solche, die nicht aktiv in ihre Kirchen integriert sind und die sich zuvor aus historischen oder kulturellen Gründen als Christen bezeichnet hatten.“ Außerdem sei die Anzahl von Mitgliedern in atheistischen Organisationen wie der BHA nach wie vor so niedrig, daß diese nicht einmal in der Lage wären, damit die Hälfte des Old Trafford-Stadions in Manchester zu füllen. (tb)