20. Mai 2022

Evangelist Scheufler bleibt suspendiert

Quelle: idea.de

Der Vorsitzende des Evangelisationsteams, der Evangelist Lutz Scheufler. Foto: PR

Der sächsische Jugendevangelist Lutz Scheufler (Foto) bleibt weiterhin vom Dienst innerhalb der sächsischen Landeskirche suspendiert. Das erklärte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Dresden/Waldenburg (idea) – Der sächsische Jugendevangelist Lutz Scheufler (Waldenburg bei Zwickau) bleibt weiterhin vom Dienst innerhalb der sächsischen Landeskirche suspendiert. Das erklärte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Die Suspendierung war ausgesprochen worden, nachdem sich Scheufler geweigert hatte, eine Erklärung zurückzunehmen, in der er zusammen mit weiteren Mitgliedern des Evangelisationsteams Sachsen dem sächsischen Landesbischof Jochen Bohl, der Kirchenleitung sowie der Landessynode die geistliche Leitung der Landeskirche abgesprochen hatte. Grund war die Entscheidung der Landeskirche, das Pfarrhaus in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen für homosexuelle Pfarrer und deren Partner zu öffnen. Die Suspendierung bedeutet, dass Scheufler innerhalb der sächsischen Landeskirche nicht predigen darf. Außerhalb sowie bei Veranstaltungen, die nicht von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens getragen werden, gilt die Suspendierung nicht. So predigte Scheufler während seines Urlaubs jeden Abend vor deutschen Urlaubern auf der französischen Insel Korsika. Vom 24.-31. August wird er beim Missio-Camp in Pockau (Erzgebirge) zu Gast sein; Veranstalter ist der CVJM.

Landeskirche: Klärungsgespräche dauern an

Die sächsische Landeskirche erklärte, die Suspendierung Scheuflers, der zu 80 Prozent als Jugendevangelist angestellt ist, dauere an, da sich an der grundsätzlichen Situation nichts geändert habe. Berufene und Beauftragte predigten öffentlich im Auftrag der Kirche. Wer die geistliche Leitung der Landeskirche ablehne, könne nicht zugleich in deren Auftrag verkündigen. „Der Auftrag zur öffentlichen Wortverkündigung kann und muss dann zurück genommen werden“, heißt es in einer Erklärung. Gegenwärtig versuche man zu klären, wie die Ablehnung der geistlichen Leitung bei den der Kirche dienstrechtlich verbundenen Mitgliedern des Evangelisationsteams Sachsen zu verstehen ist – „geht es um eine vollständige Ablehnung der geistlichen Autorität oder geht es um einen aus der Heiligen Schrift und den Bekenntnisschriften begründeten Widerspruch und gegebenenfalls Widerstand gegen eine Regelung, die von den Verantwortlichen getroffen wurde?“ Die Klärungsgespräche dauerten noch an. Neben Scheufler war dem Evangelisten Andreas Riedel (Vielau bei Zwickau) die Prädikantenerlaubnis entzogen worden, wodurch er keine Gottesdienste innerhalb der sächsischen Landeskirche mehr leiten darf. Sein Dienst als Evangelist bleibt davon aber unberührt.