28. Mai 2022

Eine Woche lang auf Medien verzichten

Quelle: idea.de

One Week. No Media! Foto: Thomas Schneider

Hannover (idea) – Eine Woche lang auf Fernsehen, Handy und Internet verzichten – dazu ermuntert die evangelische Initiative „One Week. No Media!“. Sie wendet sich gegen den übermäßigen und unkontrollierten Medienkonsum unter Kindern und Jugendlichen.

Die seit Juli 2007 angebotene Aktion wurde jetzt von der Internetplattform „Kirche im Aufbruch“ der EKD als „Projekt des Monats Januar“ ausgezeichnet. Die nächste medienfreie Woche ist vom 16. bis 26. Juli geplant. Die Teilnehmer nutzen die freiwerdende Zeit, um mit Kultur, Sport und sozialen Aktionen andere Möglichkeiten der eigenen Kreativität zu entdecken. Die Projektleitung sammelt zu Beginn der Aktion alle Mobiltelefone, Konsolen und Fernbedienungen ein. Die Jugendlichen führen ein Tagebuch, um ihre Schwierigkeiten, aber auch ihre neuen positiven Erfahrungen zu dokumentieren. Täglich finden Treffen statt, um sich gegenseitig zum Durchhalten zu motivieren. In der Gruppe vermitteln die Projektleiter Medienkompetenz und erklären, wie ein gesunder Umgang mit audiovisuellen Medien aussieht. Am Ende der Woche werden die Erfahrungen ausgewertet und die abgegebenen Geräte feierlich zurückgeben. „Der Verzicht auf etwas, was sonst den Alltag bestimmt, lässt das Leben wieder neu entdecken. Wir wollen Medien selbstverständlich nicht verteufeln. Ihr übermäßiger Gebrauch und das daraus folgende Risiko einer Spielsucht sollen jedoch verringert werden“, teilen die Initiatoren der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) und der Beratungsstelle Release Stuttgart mit. Das Projekt richtet sich auch an Eltern und Lehrer. Sie sollen durch die Abstinenz den eigenen Medienkonsum bewusster wahrnehmen und Alternativen dazu erleben.

Übermäßiger Medienkonsum schädigt Gesundheit

Die Macher des Projekts waren durch verschiedene Studien von Medienforschern auf das Thema aufmerksam geworden. Die Veröffentlichungen wiesen auf den direkten Zusammenhang von übermäßigem Medienkonsum und gesundheitlichen Störungen hin. Übergewicht, Bewegungsarmut, Verschlechterung der Schulleistungen, Verarmung der sozialen Kompetenz und Zunahme der Gewalt- und Aggressionsbereitschaft können Folgen eines ausufernden Medienkonsums bei Kindern und Jugendlichen sein. Zudem hatte die Beratungsstelle Release eine zunehmende Zahl computer- und mediensüchtiger Jugendlicher festgestellt.