„Was brauchen wir wirklich zum Leben?“ und „Wo muss sich wirklich etwas ändern, damit die Erde keinen Schaden nimmt?“ – Das sind die Fragen, um die es im Chatt mit dem evangelischen Bischof geht. Welcher Kirchenoberhirte nimmt sich heutzutage noch die Zeit, eine ganze Stunde (!) auf derartige Fragen zu antworten? Na gut, es war am Buß- und Bettag…
Es werden zu viele Lebensmittel weggeworfen. Klar! – Schuldenkrise, Umweltzerstörung. Klar! Schlimm!!! – Der Bischof habe sich „flexibel“ gezeigt und „zu vielen Punkten“ Stellung genommen. Sehr gut!
Dass auch Hein bei der ganzen Finanzkrise den Überblick verloren hat, darf ihm keiner verübeln – oder? Da blickt doch keine S… mehr durch! Jedenfalls habe er herausgefunden, dass gerechtere Verteilung nicht von selbst gelinge und zieht einmal die ordnungspolitische und dann mal wieder die Transfersteuer-Karte. Also Eingreifen und Steuern. Will heißen: Marx, Engels, Lenin…
Und dann gab der Bischof zu, mit der Occupy-Bewegung geschmust zu haben. Er sei vor drei Wochen „eigens“ (!) zur Europäischen Zentralbank nach Frankfurt gedüst, um sich die Aktionen dort persönlich anzugucken. Und er habe erkannt: Diese Gruppierung sei ein wichtiges Signal angesichts der oft hilflosen Wut. Hein finde die Leute so richtig nett. Wörtlich: „Hein bekannte seine Sympathien für diese Bewegung.“
Eine Zwischenmeldung. Heute, 17:38 Uhr: „Heute ist es zum zweimonatigen Jubiläum der „Occupy Wall Street“ -Bewegung in New York zu heftigen, teilweise blutigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Mindestens 245 Menschen wurden laut Medienberichten am Donnerstag festgenommen.“ (Haltener Zeitung)
Im Chat mit dem Bischof sei es schlussendlich auch darum gegangen, „was wir wirklich für ein erfülltes Leben brauchen“. Da seien sich die Teilnehmer einig gewesen: Liebe, Gesundheit, Freude, Zufriedenheit, Entschleunigung und Solidarität. Dazwischen war auch das Gebet und Gott zu finden. (Thomas Schneider)