21. Mai 2022

Stephanus-Preis für idea – Ein Herz für verfolgte Christen

Quelle: idea.de

Foto: idea/Bannach

Wetzlar (idea) – Für ihre Berichterstattung über Christenverfolgung hat die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar/Mittelhessen) den „Stephanus-Preis“ erhalten. Die „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ (Frankfurt am Main) würdigt damit den „vorbildlichen Einsatz für Christen in Bedrängnis“. Der Preis ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Der Gründer der Stiftung, Oberstudienrat i.R. Wolfgang Link (Gengenbach/Schwarzwald), übergab die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung am Buß- und Bettag (16. November) in Wetzlar an den Vorsitzenden des idea-Trägervereins, Pastor Horst Marquardt, und den idea-Leiter Helmut Matthies.

Wie Link sagte, sei das Schicksal der 100 Millionen verfolgten Christen in aller Welt ein Herzensanliegen der idea-Redaktion. Sie beherzige damit die neutestamentliche Aufforderung „Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten …“

Was Gebete und Briefe bewirken

Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen steht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt am Main nahe. Deren Geschäftsführer, Karl Hafen, hielt die Laudatio. Er würdigte unter anderem die Rubrik „Gefangener des Monats“ im Wochenmagazin „ideaSpektrum“. Darin wird jeweils auf Vorschlag der IGFM ein Christ vorgestellt, der wegen seines Glaubens inhaftiert ist. Die Leser werden aufgerufen, für den Betroffenen zu beten und sich in Briefen an die jeweilige Regierung für die Freilassung einzusetzen. Nach Hafens Worten wurden auf diese Weise seit 2001 bisher über 100 verfolgte Christen persönlich vorgestellt. Etliche von ihnen hätten aufgrund der Bittschreiben an die Regierungen und mit Gottes Hilfe Hafterleichterungen erhalten oder ihre Freiheit wiedererlangt. Hafen dankte auch für 2009 und 2011 veranstalteten idea-Kongresse „Gedenket der Märtyrer“ und die jährlichen idea-Dokumentationen zur Christenverfolgung, die in Zusammenarbeit mit der IGFM herausgegeben werden. Diese Jahrbücher seien ein hilfreiches Nachschlagewerk für die Menschenrechtsarbeit.

Christenverfolgung wurde zum Thema in der Politik

In seiner Antwort sagte idea-Leiter Matthies, die Auszeichnung motiviere die Redaktion, sich weiter engagiert für verfolgte Christen einzusetzen. Der IGFM und idea sei gemeinsam, dass sie seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts über die Christenverfolgung in der kommunistischen Welt informiert hätten, aber zunächst weithin auf taube Ohren gestoßen seien. Heute könne es sich – mit Ausnahme der Partei „Die Linke“ – keine politische Kraft im Deutschen Bundestag mehr leisten, diese Tatsache zu leugnen. Der idea-Vorsitzende Marquardt rief in einer Andacht zum Buß- und Bettag dazu auf, mutig das Wort Gottes als Maßstab zu beachten, auch wenn das persönliche Umfeld nicht danach lebe. Die Gesellschaft brauche klare Signale und Wegweisung.

Wie die Stephanus-Stiftung hilft

Die Stephanus-Stiftung unterstützt in Not geratene verfolgte Christen mit einem Zuschuss zum Lebensunterhalt und zu Anwaltskosten. Ferner stellt sie christlichen Gemeinden Bibeln und christliche Literatur zur Verfügung. Außerdem macht sie die Öffentlichkeit auf die Lage bedrängter Christen aufmerksam und fordert Regierungen auf, die Religionsfreiheit zu achten. Den Stephanus-Preis erhielten bisher unter anderen der chaldäisch-katholische Erzbischof Louis Sako (Kirkuk/Irak), der Leiter der pakistanischen Menschenrechtsorganisation CLAAS, Joseph Francis (Lahore), und die Sängerin Helen Berhane, die in Eritrea eingesperrt und schwer gefoltert wurde, weil sie nicht auf ihre evangelikalen Glaubensüberzeugungen und ihre Missionsarbeit verzichten wollte.