21. Mai 2022

NRW-Landtag: Ein Kreuz zum Hin- und Herschieben?

Quelle: idea.de

Der Landtagsabgeordnete der Partei "Die Linke", Ralf Michalowsky, will christliche Symbole nach Andachten entfernen. Foto: PR

Düsseldorf (idea) – Gegen ein ständiges Kreuz im künftigen „Raum der Stille“ im nordrhein-westfälischen Landtag hat sich der Abgeordnete Ralf Michalowsky von der Partei „Die Linke“ gewandt.

Das Symbol solle nur dann angebracht werden, wenn eine Andacht in dem Raum stattfinde. Danach sei es wieder zu entfernen, forderte der Parlamentarier gegenüber idea. Der Raum der Stille solle jederzeit allen Abgeordneten zur Verfügung stehen. Manche könnten sich durch ein Kreuz gestört fühlen, so Michalowsky. Er reagierte auf Medienberichte, nach denen Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg (CDU) die Aufstellung eines transportablen Kreuzes plant. Der „Raum der Stille“ wird derzeit im Zuge von Umbauarbeiten im Landtag vorbereitet und soll noch vor Weihnachten eingeweiht werden. Der Innenraum werde von einem „namhaften Künstler“ gestaltet, sagte ein Sprecher des Landtags gegenüber idea. Den Namen wollte er nicht nennen.

Andachten im FDP-Fraktionsraum

Wie der Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landeskirchen am Sitz der Landesregierung, Kirchenrat Rolf Krebs (Düsseldorf), gegenüber idea sagte, finden Andachten für Abgeordnete derzeit im Fraktionsraum der FDP statt. „Dazu bringe ich ein Holzkreuz und einen Kerzenständer mit“, so Krebs. Er sei sehr froh darüber, dass sich alle Fraktionen auf die Einrichtung eines „Raumes der Stille“ verständigt hätten, in den sich Abgeordnete aus dem hektischen Landtagsgeschehen zur Besinnung zurückziehen könnten. Krebs: „Das wird aber keine Kapelle.“ Der Raum der Stille solle Abgeordneten aller Glaubensrichtungen offenstehen. Eine Verständigung über die Ausgestaltung und die Verwendung von Symbolen stehe noch aus.