Quelle: idea.de
Ahlen (idea) – Wenn Christen nicht mehr „Feuer und Flamme“ für Jesus sind, kann dies an einer fehlenden Vertrautheit mit der Bibel liegen. Diese Auffassung vertrat Heiner Eberhardt (Obernhof bei Koblenz), Referent für Gemeindearbeit der Bibelschule Klostermühle der Missionsgemeinschaft der Fackelträger, am 11. September im westfälischen Ahlen.
„Wenn wir nur noch qualmen und nicht mehr brennen, könnte es sein, dass wir nicht mehr in der Heiligen Schrift zuhause sind“, sagte er vor den etwa 600 Teilnehmern des Gemeinschaftstages des Westfälischen Gemeinschaftsverbandes. Christen gewönnen ihre Ausstrahlung aus der Begegnung mit Gott. Eberhardt: „Seit Pfingsten gibt ein Entweder-Oder: Entweder ich bin vom Geist Gottes getrieben oder ich bin vom Getriebe dieser Welt begeistert.“ Der Referent riet Menschen, die sich ausgebrannt fühlen, im Gespräch mit Gott zu bleiben. Enttäuschungen im eigenen Leben könnten zu einer neuen geistlichen Erfahrung führen. Entscheidend sei nicht der eigene Einsatz, sondern: „Gott will uns zeigen: Ich bin Feuer und Flamme für dich.“
Wer pausenlos brennt, brennt aus
Dass Christen nicht vor Ausbrennen geschützt sind, darauf wies die Predigerin der Landeskirchlichen Gemeinschaft Plettenberg (Sauerland), Heidi Kühn, hin. „Leute, die ausbrennen, sind oft Menschen, die vorher Feuer und Flamme für etwas waren“, sagte Kühn. Der Begriff Burnout bezeichne einen seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand, zu dem ein falsches Verständnis von Bibelversen beitragen könne. Der Vers „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“ bedeute nicht, dass Christen immer gesund blieben, wenn sie alles für Jesus geben. Auch in der Kindheit erworbene Einstellungen wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ könnten dazu beitragen, dass Christen Freizeit nicht genießen könnten und immer funktionieren wollten. Problematisch sei es, wenn diese Christen dann in ihren Gemeinden zu hören bekämen, ihr Zustand liege an einer oberflächlichen Beziehung zu Jesus.
Auf Jesus nicht mehr verzichten
Der Gemeinschaftstag stand unter dem Motto „Feuer und Flamme für Jesus“. Damit sei die Einstellung gemeint „Ich kann und will auf Jesus nicht mehr verzichten“, erläuterte Inspektor Michael Stahl (Bochum). Zum 1894 gegründeten Westfälischen Gemeinschaftsverband gehören 99 Gemeinschaften. Vorsitzender ist Pfarrer Dirk Scheuermann (Velbert). Der Verband ist Mitglied im Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband.