26. Mai 2022

Papst-Boykott: Unionspolitiker empören sich über Linkspartei

Quelle: jungefreiheit.de

Papst Benedikt XVI Foto: JF

BERLIN. Mit Empörung haben Politiker von CDU und CSU auf die Ankündigung der Linksfraktion reagiert, die Rede von Papst Benedikts XVI. am 22. September im Bundestag zu boykottieren. „Das ist ein deutliches Zeichen dafür, daß die Kommunisten noch nicht in der Demokratie angekommen sind“, kritisierte der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.

Offenbar sei die Linkspartei nicht in der Lage, einer in der ganzen Welt hoch anerkannten Persönlichkeit zuzuhören, wenn sie plane, den Plenarsaal zu verlassen, ohne die Rede des Papstes überhaupt zu kennen. „Das Ansehen des Bundestags und damit auch des deutschen Volkes ist ihnen dabei völlig egal“, beklagte der CSU-Politiker.

Laut der Linkspartei-Abgeordneten Petra Sitte hat sich ihre Fraktion darauf verständigt, zur Hälfte den Plenarsaal während der Rede Benedikt XVI. zu verlassen und vor der Tür gegen den Papst zu demonstrieren. Die andere Hälfte der Abgeordneten, darunter die Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst sowie Fraktionschef Gregor Gysi, werde der Ansprache dagegen folgen, kündigte Sitte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung an.

„Die Parlamentarier der Linken erweisen sich als politischen Rüpel“

Der Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU, Martin Lohmann, bezeichnete das Verhalten der Linksfraktion als intolerant und unsouverän. „Die Abgeordneten der Linkspartei sollten sich besser einmal anhören, was Papst Benedikt zu sagen hat. Aber offenbar stellt seine Botschaft der Wahrheit und Klarheit für einige von ihnen eine eklatante Überforderung dar“, sagte Lohmann der JF. Wer sich so gegenüber einem geladenen Staatsgast verhalte, diskreditiere sich selbst und lasse jeglichen Stil und Anstand vermissen.

Deutliche Worte fand auch der Sprecher der ChristSozialen Katholiken in der CSU, Thomas Goppel: „Die Parlamentarier der Linken erweisen sich als die politischen Rüpel, für die ich sie immer gehalten habe. Man muß Ideologe sein, um so zu ticken“, kritisierte der CSU-Landtagsabgeordnete. „Ein solches Verhalten gegenüber dem Staatsoberhaupt des Vatikans, dem Kirchenfürsten und dem Landsmann Benedikt ist mehr als unhöflich. Eine Desavouierung.“ (krk)