Quelle: idea.de
Berlin (idea) „Wir wollen bewusst gegenüber der Politik und den Kirchen in der deutschen Hauptstadt ein Zeichen setzen für die verfolgten Christen in kommunistischen, islamischen und hinduistischen Staaten, damit ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät. Deshalb haben wir ein Berliner Büro eröffnet – unweit vom ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit entfernt.“Mit diesen Worten begründete der Leiter der Hilfsaktion Märtyrerkirche, Pastor Manfred Müller, das erweiterte Engagement des Werkes, das seinen Hauptsitz in Uhldingen am Bodensee hat. Nirgendwo in Deutschland gelinge es besser, sich politisch für bedrängte Christen einzusetzen als in Berlin, habe doch keine andere Stadt so sehr unter dem Kommunismus zu leiden gehabt. 20 Jahre nach dem Ende des Ostblocks werde vielfach vergessen, dass nach wie vor mehr als jeder fünfte Mensch – fast 1.500 Millionen – unter kommunistischer Herrschaft lebe, vor allem in China, Laos, Kuba, Nordkorea oder Vietnam. Hinzu kommt, wie Müller bei der Eröffnung des Büros am 10. und 11. September in Berlin weiter sagte, die wachsende Diskriminierung von Christen unter Muslimen und Hindus. Insgesamt würden gegenwärtig über 200 Millionen Christen in 64 Staaten schwer bedrängt.
Hilfe für Christen in 30 Ländern
Nach Angaben des Vorsitzenden der Hilfsaktion, Kirchenrat i.R. Rolf Sauerzapf (Kassel), hilft das überkonfessionelle Werk Christen in mehr als 30 Ländern. Projekte gebe es unter anderem auch in Indonesien und im Westjordanland. Weil der wirkungsvolle Einsatz vor Ort überzeuge, sei das Spendenvolumen auf über zwei Millionen Euro im letzten Jahr gestiegen. Die Hilfsaktion Märtyrerkirche, die theologisch der Evangelischen Allianz nahesteht, wurde 1969 von Pfarrer Richard Wurmbrand (1909-2001) gegründet, der 14 Jahre in Rumänien inhaftiert war. Sein 1968 erschienener Bestseller „Gefoltert für Christus“ machte erstmals weite Kreise im Westen mit der Christenverfolgung unter dem Kommunismus bekannt.