Quelle: ead.de
Garbsen (idea) – Hohe Ehrung für einen Pietisten: Für sein „jahrelanges berufliches und ehrenamtliches Engagement im kirchlichen Bereich“ hat der ehemalige Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Pfarrer Christoph Morgner, das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.Der Theologe nahm die Auszeichnung am 7. September an seinem Wohnort Garbsen bei Hannover entgegen. Dabei würdigte die Erste Stellvertretende Regionspräsidentin Angelika Walther (SPD) die Verdienste Morgners, der ab 1989 zunächst Leiter des westdeutschen Gnadauer Verbandes und ab 1991 der wiedervereinigten pietistischen Dachorganisation war. Der 67-Jährige hatte dieses Amt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2009 inne. „Kirchenpolitisch besteht sein größter Verdienst darin, den konservativen und evangelikalen Flügel des Protestantismus, der sich zum größten Teil im Gnadauer Gemeinschaftsverband sammelt, über 20 Jahre hinweg auf einen Kurs geführt zu haben, der nicht gegen die evangelische Amtskirche gesteuert war“, so Frau Walther in der Laudatio. Morgner sei „der Aufsplitterung der christlichen Kräfte in unserem Land über Jahre hinweg klar und erfolgreich“ entgegengetreten. Der Theologe ist nach wie vor in zahlreichen Ehrenämtern aktiv. So gehört er seit 1992 zum Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz und zum Leiterkreis der Koalition für Evangelisation in Deutschland – Lausanner Bewegung. 1991 war Morgner Mitgründer der evangelistischen Aktion ProChrist. Bis 2010 gehörte er deren ehrenamtlichem Vorstand an.
Landeskirche würdigt Morgner als Brückenbauer
An der Ehrung des früheren Präses nahmen auch zahlreiche Repräsentanten aus Kirche und Pietismus teil. Der Landessuperintendent des Sprengels Hildesheim-Göttingen der hannoverschen Landeskirche, Eckhard Gorka (Hildesheim), würdigte Morgner als Brückenbauer zwischen Landeskirchen und Gemeinschaftsbewegung. Sein Wirken sei ein anschaulicher Beleg für eine Äußerung für das, was der Apostel Paulus im 2. Korintherbrief gemeint habe (1,24): „Nicht, dass wir Herren wären über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude.“ Der jetzige Gnadauer Präses Michael Diener (Kassel) lobte den großen Einsatz Morgners bei der Wiedervereinigung von Gnadau Ost und West. Er habe auch wesentlich bei der Zusammenführung unterschiedlicher Mentalitäten mitgewirkt. Laut Diener ist die Ehrung auch eine Würdigung all derer, die sich ehrenamtlich in der Laienbewegung engagieren.