Quelle: idea.de
Berlin (idea) – Der Anteil der evangelischen Abgeordneten im Deutschen Bundestag ist seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 deutlich gesunken. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Datenhandbuchs zur Geschichte des Parlaments hervor.Während 1990 noch 37,6 Prozent der Abgeordneten als Konfession „evangelisch“ angaben, sind es jetzt 28,5 Prozent. Bei den Katholiken sank der Anteil im gleichen Zeitraum von 32,8 Prozent auf 30,5 Prozent. Etwa jeder dritte Parlamentarier (35,9 Prozent) der laufenden Wahlperiode machte keine Angaben zu seiner Religion (1990: 28,7 Prozent). 4,3 Prozent bezeichnen sich als konfessionslos, 0,3 Prozent als Atheisten und 0,5 Prozent bekennen sich zum Islam. In der Unionsfraktion sind Katholiken deutlich in der Mehrheit (56,5 Prozent). Ihnen stehen 36,8 Prozent Evangelische gegenüber. 1990 hatte ihr Anteil noch 40,1 Prozent betragen. Völlig anders sind die konfessionellen Gewichte bei den Sozialdemokraten verteilt: 30,1 Prozent geben „evangelisch“, 13,7 „katholisch“ und 5,5 Prozent „konfessionslos“ an. Jeder zweite SPD-Abgeordnete macht keine Angaben (50,7 Prozent). Bei der FDP hat sich der Anteil der katholischen Fraktionsmitglieder im Vergleich zu 1990 auf 23,7 Prozent fast verdoppelt. Jeder Dritte ist evangelisch (1990: 39,2 Prozent). Fast 40 Prozent der Liberalen gaben keine Auskunft. Bei Bündnis 90/Die Grünen sind die Anteile von Katholiken und Protestanten fast gleich stark (13,2 bzw. 16,2 Prozent). 5,9 Prozent bezeichnen sich als konfessionslos. 61,9 Prozent schweigen hinsichtlich ihrer Religionszugehörigkeit. Bei der Fraktion „Die Linke“ beträgt dieser Anteil 72,4 Prozent. 15,8 Prozent erklären, dass sie konfessionslos sind. 5,3 Prozent bekennen sich als Katholiken und 3,9 Prozent als Protestanten.