Quelle: idea.de
Kathmandu (idea) – Sorge um fortgesetzte Einschränkungen der Religionsfreiheit treibt die christliche Minderheit im hinduistisch geprägten Himalaja-Staat Nepal um. So soll in der künftigen Verfassung weiter ein Bekehrungsverbot enthalten sein.Danach dürfte niemand einen anderen Bürger zum Religionsübertritt veranlassen. Dies verletze aber das Menschenrecht der freien Religionswahl, erklärt die internationale Organisation Christian Solidarity Worldwide (CSW/Christliche Solidarität Weltweit). Die Verfassung soll die Grundlage für den säkularen Staat bilden, der aus dem ehemaligen einzigen hinduistischen Königreich der Welt hervorgegangen ist. Vor fünf Jahren war der Hinduismus als Staatsreligion offiziell abgeschafft worden. Christen und andere religiöse Minderheiten wie Buddhisten und Muslime engagieren sich in einer Kampagne, die zum Ende der religiösen Diskriminierung führen soll. Unter anderem sollen Kirchen, Moscheen und buddhistische Klöster als Institutionen staatlich anerkannt werden. Das ist bisher nicht der Fall. Nach Angaben einheimischer Pastoren haben Kirchen zum Beispiel keine Möglichkeit, ihre Verstorbenen auf eigenen Friedhöfen zu bestatten.
Zwei Millionen Christen?
Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtet, wächst die Zahl der Christen. Nach Angaben von Pastor Kumar Chetri (Kathmandu) gibt es in Nepal heute fast zwei Millionen Christen. Ausländische Religionsstatistiker gingen bisher von etwa der Hälfte aus. Danach sind von den 29,5 Millionen Einwohnern etwa 81 Prozent Hindus, elf Prozent Buddhisten, vier Prozent Muslime und 3,4 Prozent Christen. Der Rest ist religionslos.