Quelle: idea.de
Bhubaneswar (idea) – Im indischen Bundesstaat Orissa fühlen sich Christen auch drei Jahre nach den Gewaltexzessen hinduistischer Extremisten noch bedroht. Das hat der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (Berlin), bei einem Besuch am 10. und 11. August vor Ort festgestellt.Wie er mitteilte, gebe es nach Aussagen der Betroffenen in der Region Kandhamal, in der besonders viele Christen leben, massive Behinderungen beim Bau von Kirchen. Christen müssten auch erhebliche Einschränkungen im Alltag hinnehmen. Sie sähen sich zum Teil in einer hoffnungslosen Lage. Im Sommer 2008 waren bei Übergriffen militanter Hindu-Extremisten nach Angaben der Kirchen 96 Christen umgebracht worden. Die Regierung des Bundesstaats spricht von 38 Todesopfern. Etwa 50.000 Christen wurden aus mindestens 315 Dörfern vertrieben. Dabei wurden 252 Kirchen, 4.640 Häuser und 13 Schulen zerstört. Kauder hat, wie er weiter mitteilt, in Gesprächen mit Ministerpräsident Naveen Patnaik (Bhubaneswar) die Situation der Christen deutlich angesprochen. Patnaik habe versichert, dass die Behörden zum Schutz der Minderheit alles unternähmen, was in ihrer Macht stehe. Von den annähernd 42 Millionen Einwohnern Orissas sind schätzungsweise zwei Prozent Christen. Laut Kauder wird die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Lage weiter im Auge behalten und in ihrem Einsatz für verfolgte Christen nicht nachlassen. Von den 1,2 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen.