Quelle: idea.de
Washington (idea) – In den USA beunruhigen neue Vorschläge zur Gesundheitsreform Lebensrechtler und Familienorganisationen.Verhütungsmittel sollen künftig in den verpflichtenden Leistungskatalog aller Krankenkassen aufgenommen werden, regt das Medizinische Institut – ein Zweig der Nationalen Akademie der Wissenschaften – in einer Empfehlung für das Gesundheitsministerium an. Zur sogenannten „Notfallverhütung“ soll auch die „Pille danach“ zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören die Produkte „Plan B“ und „Ella One“. Letzteres verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter und soll bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Sex wirken. Schwere Bedenken erhebt unter anderem die katholische Kirche. „Schwangerschaft ist keine Krankheit, und Fruchtbarkeit ist kein pathologischer Zustand, den man unterdrücken müsste“, erklärte Deirdre A. McQuade, Sprecherin des Lebensrechtssekretariats der Bischofskonferenz. Auch die christlich-konservative Organisation „Family Research Council“ (Familien-Forschungsrat) lehnt die Aufnahme der „Pille danach“ in die Pflichtleistungen der Krankenkassen ab, weil dabei ein ungeborener Mensch getötet werde.
Obama will weniger Abtreibungen
Wie die Tageszeitung New York Times erläutert, erhofft sich die Regierung von Präsident Barack Obama von den Maßnahmen, dass die Zahl der unerwünschten Schwangerschaften und der Abtreibungen sinkt. Fast jede zweite Schwangerschaft sei ungewollt, und etwa 40 Prozent von ihnen endeten mit einem Abbruch. Obama tritt für das „Recht“ der Frauen auf Abtreibung ein, will aber gleichzeitig die Schwangerschaftsabbrüche vermindern, unter anderem durch Aufklärung, bessere Verhütung und Adoptionen. In den Vereinigten Staaten fallen jedes Jahr mehr als 1,3 Millionen ungeborene Kinder der Abtreibung zum Opfer. Das Oberste Gericht hatte 1973 mit seinem Grundsatzurteil „Roe gegen Wade“ den Schwangerschaftsabbruch legalisiert.