Quelle: idea.de
Berlin (idea) – Die Senioren-Union der CDU hat Kritik an der Partei geübt. Grundsätze und Wertegerüst der Union würden im politischen Alltag „immer mehr verschwimmen“, heißt es in einem Manifest „Kultur des Lebens“, das der Vorstand der mit 57.000 Mitgliedern zweitstärksten Bundesvereinigung der CDU am 5. Juli in Berlin beschlossen hat.Das Manifest soll einen nachhaltigen Anstoß zu einer breiten Werte-Diskussion in Partei und Gesellschaft geben. Die Frage, „was den christdemokratischen Kern der CDU heute wirklich noch ausmacht“, werde zwar immer öfter gestellt, aber immer seltener beantwortet, heißt es. „Spitzenakteure“ der CDU sprächen gerne davon, dass die Kernideen und Werte der Partei immer wieder in die neue Zeit übersetzt werden müssten. „Dem stimmen wir mit einer Ausnahme zu: Das christliche Menschenbild ist zeitlos und davon ausgenommen“, so die Senioren-Union. Mit Worten des ersten Bundeskanzlers in Deutschland, Konrad Adenauer (1876-1967), fordert die Organisation: „Christen müssen vor allem eines, nämlich führen!“ Diesen Anspruch dürfe die CDU nicht aufgeben – unabhängig von aktuellen Stimmungen oder rückläufigen Mitgliederzahlen in den beiden großen Kirchen. Die Senioren-Union fordert ihre Mutterpartei auf, konsequent „am ‚C’ orientiert“ politisch zu handeln.
CDU beim Lebensschutz „nicht mehr konsequent“
In dem Papier werden Abtreibung, Präimplantationsdiagnostik (PID), Stammzellenforschung und aktive Sterbehilfe abgelehnt. Dies sei mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar. Man lehne die „Tötung noch nicht geborener, wehrloser Kinder grundsätzlich ab“. Die CDU dagegen sei in dieser Frage „leider nicht mehr konsequent“. Der Staat sei verpflichtet, sich schützend vor das ungeborene Leben zu stellen.