181.193 Mitglieder haben ihrer Kirche den Rücken gekehrt, aber nur 170.339 Personen sind getauft worden. Allein in der von Kardinal Reinhard Marx geleiteten Erzdiözese München und Freising werden mehr als 21.000 verzeichnet, fast 12 Prozent der Gesamtaustrittszahl.
Als Gründe für die Austritte werden die bekannt gewordenen Missbrauchsskandale in katholischen Einrichtungen wie auch die Affäre um die Bischöfe der Priesterbruderschaft Pius X. und deren Exkommunikation von Papst Benedikt XVI vermutet.
Gegenüber 2010 habe nur nach der Einführung des Solidaritätszuschlags im Zuge der deutschen Vereinigung im Jahr 1992 eine größere Austrittswelle stattgefunden.
Die negative Tendenz bei Taufen sei bereits 2005 erkennbar gewesen. Damals wurde erstmals die Marke 200.000 unterschritten. Im Vergleich: Anfang der 60er Jahre lag die Zahl der Taufen noch bei rund 500.000 pro Jahr.
Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz lag im Jahr 2009 die Zahl der katholischen Christen in Deutschland bei etwa 24,9 Millionen Menschen (2008: 24,9 Mio.); das entspricht einem Anteil von 30,5% (2008: 30,7%) an der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Taufen lag bei rund 179.000 (2008: 186.000). 4.009 Menschen (2008: 4.388) sind in die katholische Kirche eingetreten, mehr als 8.600 (2008: rd. 9.500) haben zu ihr zurückgefunden und sind wieder eingetreten.
Für die Evangelischen Kirchen liegen für 2010 noch keine verwertbaren Zahlen vor.