Quelle: ead.de
Leinfelden (idea) – Die Bewegung messianischer Juden – sie glauben an Jesus Christus als den im Alten Testament angekündigten Messias – ist in den vergangenen Jahren in Israel kräftig gewachsen.Aus einer kleinen Gruppe von etwa 300 Mitgliedern seien innerhalb von 40 Jahren rund 100 Gemeinden mit zusammen schätzungsweise bis zu 15.000 Angehörigen hervorgegangen, berichtete Pastor Odet Shoshani (Jerusalem), beim Jahresfest des Evangeliumsdienstes für Israel (Ostfildern bei Stuttgart) am 3. Juli in Leinfelden bei Stuttgart. Beispielsweise habe die von ihm geleitete Gemeinde „King of Kings“ (König der Könige) seit 2004 von 50 auf 200 Mitglieder zugenommen. Davon sei die Hälfte jünger als 20 Jahre alt. Shoshani appellierte an die Christen, die messianische Bewegung als Beginn einer geistlichen Erneuerung Israels zu sehen und mit Gebet und Spenden zu unterstützen. Von anderen Christen unterscheiden sich messianische Juden dadurch, dass sie an jüdischen Traditionen festhalten.
Kirchenrat für gemeinsame Gottesdienste von Christen und Juden
Auf dem Treffen betonten Redner die Verbundenheit von Christen und Juden. Die Prophezeiung des Apostels Paulus, dass sie gemeinsam Gottesdienste feiern werden, erfülle sich nicht erst im himmlischen Jerusalem, sondern ereigne sich bereits heute an vielen Orten, sagte der Missionsreferent der württembergischen Landeskirche, Kirchenrat Andreas Kümmerle (Stuttgart). Für Christen bedeute die Teilnahme an jüdischen Feiern eine Erinnerung an die Wurzeln ihres Glaubens. Im Namen der Kirchenleitung dankte Kümmerle dem Evangeliumsdienst für Israel für dessen vielfältige Versöhnungsarbeit, die auch Begegnungen zwischen messianischen Juden und arabischen Christen in Israel umfasse.
Christen sollen das Volk Israel lieben
Der Direktor des Evangelischen Allianzhauses im thüringischen Bad Blankenburg, Pfarrer Reinhard Holmer, rief ebenfalls zur Solidarität mit Israel auf. Weil Gott sich an das jüdische Volk gebunden habe, sollten auch Christen dieses Volk lieben. „Bindung an Gott bedeutet auch Bindung an sein Volk“, so Holmer. Er bedauerte, dass Christen diesen Auftrag viel zu selten ernstnähmen. Am Jahresfest nahmen rund 450 Besucher teil. Aufgabe des 1971 gegründeten Evangeliumsdienstes ist es, Kirchen und Gemeinden zu helfen, ihre Verantwortung gegenüber dem jüdischen Volk wahrzunehmen. Ein Schwerpunkt ist das christliche Zeugnis unter Juden und die Begleitung von messianischen Juden in Israel und Deutschland. Theologischer Leiter und Geschäftsführer ist Armin Bachor. Als Vorsitzender amtiert Pfarrer Joachim Rieger (Mössingen bei Tübingen).