(TS) Wie die e-Zeitung SÜDWEST PRESSE heute schreibt, habe sich der Weltfußballverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association, deutsch: Internationale Föderation des Verbandsfußballs) dafür entschuldigt, im Mönchengladbacher Stadion ein Spruchband mit der Aufschrift „Fußball ist alles – auch lesbisch“ eingezogen zu haben.
Vor dem Gruppenspiel zwischen Brasilien und Australien war einer Gruppe lesbischer Aktivistinnen aus Nordrhein-Westfalen verboten worden, das Banner mit der pro-lesbischen Werbung mit ins WM-Stadion zu bringen.
Der 13. Juli sei bei der Fußball-WM der Frauen der Tag gegen Diskriminierung, an dem sich die FIFA mit besonderen Aktionen gegen „Rassismus, Homophobie oder Ungleichbehandlung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion oder aus einem anderen Grund“ engagieren wolle.
Ende Juni hatte Nigerias Trainerin Eucharia Uche lesbische Spielerinnen aus ihrer Frauen-Nationalmannschaft entfernt. Die Lesben seien in ihrer Mannschaft „wirklich ein großes Problem“ gewesen. „Ich kann diese dreckige Lebensweise nicht tolerieren“, sagte Uche gegenüber den Medien. Es gebe nun keine lesbischen Spielerinnen mehr in ihrem Team. Die Christin Uche vertritt die Mehrheitsmeinung in Nigeria. Nach einer Umfrage der BBC von 2004 glauben 100 Prozent der Menschen an einen Gott, 95 Prozent würden für ihren Gott sterben. In Nigeria ist Homosexualität verboten.
Die frühere Bundesliga-Spielerin und Sportwissenschaftlerin Tanja Walther-Ahrens engagiert sich in der European Gay and Lesbian Sport Federation. Ihrer Ansicht nach müsse sich daran etwas ändern, dass in der Gesellschaft Homosexualität „heute manche noch als krank“ empfinden. Bei einem Empfang in der Frankfurter DFB-Zentrale begrüßte Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), in einer Rede Walther-Ahrens mit den Worten: „Sie ist verheiratet mit einer Frau und die erwarten jetzt ihr erstes Kind. Eine tolle Geschichte.“
Homosexuelle Beziehungen gelten in Deutschland, wie es beispielsweise in der VOX-Sendung „Prominent!“ dargestellt wird, inzwischen als völlig normal. Die meisten Menschen in Deutschland haben kein Problem mit Lesben im Frauenfußball. Eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des ARD-Politmagazins “Report Mainz“ unter 1000 Menschen ergab, dass es zehn Prozent sogar für gut fänden, wenn sie erführen, dass eine Spielerin der deutschen Nationalmannschaft lesbisch sei. 86 Prozent wäre es egal, lediglich vier Prozent würden sich daran stören.