30. Juni 2022

Einsam im Alter – das muss nicht sein

Quelle: idea.de

Der Bremer Pastor Jens Motschmann.

Berlin/Bremen (idea) – Senioren sollten selbst etwas unternehmen, um einer Vereinsamung entgegenzuwirken. Dafür plädiert der Bremer Pastor Jens Motschmann in der Zeitschrift „Souverän“, die von der Senioren-Union der CDU (Berlin) herausgegeben wird.

Der 69-jährige Theologe ist Mitglied im Bundesvorstand der Senioren-Union und Vorsitzender des Bremer Landesverbandes mit 377 Mitgliedern. Wie Motschmann schreibt, werden im Alter die Lücken in den persönlichen Beziehungen größer: Kinder und Enkel leben an anderen Orten, viele Freunde und Bekannte können aus gesundheitlichen Gründen ihre Wohnungen kaum noch verlassen, andere sind gestorben. Das könne gerade in Großstädten in die Einsamkeit führen. Doch das müsse nicht so sein: Es gebe gerade in Städten ein Fülle von Möglichkeiten in Kirchengemeinden, kommunalen Einrichtungen, Vereinen oder auch in der Senioren-Union, sich rechzeitig vor dem Alleinsein schützen, „um den Lebensabend mit Schwung und Freude zu genießen“. Dazu sei es freilich erforderlich, dass man selbst Ausschau nach geeigneten Angeboten halte, dass man Einladungen annehme und nicht immer erst auf die Initiative anderer warte. Es gehe darum, „den Jahren mehr Leben zu geben“.

Grundüberzeugungen mit anderen teilen

Seine Freude könne man am besten mit Menschen teilen, die ähnliche Grundüberzeugungen vertreten. Motschmann: „Wer in einen Sportverein geht, den verbindet mit anderen Sportbegeisterten das gemeinsame Interesse am Sport. Wer in einen Chor geht, den verbindet mit anderen Chormitgliedern die Freude am Gesang. Wer sich einer Reisegruppe anschließt, den verbinden mit seinen Mitreisenden die Neugier, andere Regionen in seinem Land oder in der weiten Welt kennenzulernen.“ Dazu gehöre auch das Teilen weltanschaulicher Grundsätze und Glaubensüberzeugungen. Unter anderem biete die Senioren-Union in Großstädten solche Möglichkeiten der Begegnung. Dies rege Geist, Seele und Körper an und bewahre vor Vereinsamung und Anonymität.