30. Juni 2022

Hessen: Politiker „loben den Herren“

Quelle: idea.de

Im Hessischen Landtag treffen sich Abgeordnete zur Morgenandacht. Foto: PR

Wiesbaden (idea) – Parteiübergreifend treffen sich Abgeordnete des Hessischen Landtags in den Plenumswochen mittwochs zu einer überkonfessionellen Morgenandacht – ähnlich wie im Deutschen Bundestag oder beim Nationalen Gebetsfrühstück in den USA.
 

Der evangelische CDU-Politiker Tobias Utter (Friedberg) hat die geistlichen Versammlungen in Wiesbaden 2009 ins Leben gerufen. Wie er gegenüber idea sagte, nehmen meist „um die 20“ der 118 Abgeordneten daran teil. Vertreten seien bisher Parlamentarier aus den Reihen von CDU, SPD und FDP. Politiker von Bündnis 90/Die Grünen und der Linken hätten Interesse bekundet, seien aber bisher verhindert gewesen. Die Zusammenkunft sei wertvoll, weil man sich nicht nur als Politiker, sondern als „Mitchrist mit einer geistlichen Dimension“ wahrnehme.

Volksvertreter und Emmaus-Jünger

Das jüngste Treffen Mitte Mai war mit 27 Teilnehmern besonders gut besucht. Gäste waren die beiden Verbindungsrepräsentanten der hessischen Kirchen: Wolfgang Pax, Leiter des Kommissariats der Katholischen Bischöfe, und Kirchenrat Jörn Dulige (beide Wiesbaden), Beauftragter der Evangelischen Kirchen am Sitz der Landesregierung. Sie brachten als Geschenk je 25 Exemplare des Evangelischen Gesangbuchs und des katholischen „Gotteslobs“ mit. Als erstes angestimmt wurde das Lied „Lobet den Herren“, das sich in beiden Büchern findet. In ihrer Andacht sprachen die beiden Theologen über die Emmaus-Jünger, die mit Jesus Christus unterwegs waren, ohne ihn gleich zu erkennen. Auch heute könne man die Erfahrung machen: Gott ist mit den Menschen unterwegs. Das gelte auch für Politiker, so Pax und Dulige.