Quelle: idea.de
Hannover (idea) – Predigten und Gottesdienste erreichen über die Medien eine breitere Öffentlichkeit. Darauf hat der neue hannoversche Landesbischof Ralf Meister hingewiesen.Die ZDF-Sonntagsgottesdienste seien ein „großartiger Erfolg“, sagte er am 13. Mai vor Journalisten am Rande der Landessynode in Hannover. Durchschnittlich erreichten die Übertragungen mit etwa 750.000 Zuschauern (2010) fast so viele Menschen wie die übrigen Besucher evangelischer Gottesdienste. Die mediale Aufbereitung lasse auch Menschen mitfeiern, die sonst keine Kirche besuchen könnten oder wollten. Früher sei man davon ausgegangen, dass bereits die herkömmlichen Gottesdienste einen Öffentlichkeitsanspruch hätten. Doch versammelten sich heute dort eher „Special-Interest-Gruppen“ (Gruppen mit Sonderinteressen). Über die Medien – auch etwa durch Gottesdienst-Kritiken in Zeitungen – erreiche man breitere Bevölkerungsschichten. Im „Jahr der Taufe“ erlebten viele Menschen neben den Sonntagsgottesdiensten auch zusätzliche kirchliche Feiern über die Medien.
Süd-Nord-Gefälle bei Gottesdienstbesuch
Durchschnittlich gehen an „normalen Sonntagen“ (außer Feiertagen) 3,8 Prozent der 24,2 Millionen evangelischen Kirchenmitglieder in Deutschland in die Kirche. In der 2,9 Millionen Mitglieder zählenden hannoverschen Landeskirche sind es 3,2 Prozent. Beim evangelischen Gottesdienstbesuch gebe es in Deutschland ein Süd-Nord-Gefälle, sagte Meister. In weiten Teilen Norddeutschlands sei die Mission nicht angekommen. In Niedersachsen gebe es aber Ausnahmen wie Teile der Lüneburger Heide und Ostfrieslands. Er vermute, dass der Gottesdienstbesuch etwa in Krelingen bei Walsrode weit über dem Durchschnitt liege. Dort befindet sich das größte pietistische Zentrum Norddeutschlands, das Geistliche Rüstzentrum Krelingen.