Quelle: ead.de
Atibaia (idea) – Der Schwerpunkt der Christenheit hat sich vom Norden in den Süden des Erdballs verlagert.Auch die Zielrichtung der Weltmission kehrt sich um: Inzwischen entsenden zunehmend Kirchen aus den früheren Missionsländern im Süden Missionare in das „christliche Abendland“. Das wurde auf der 6. Internationalen Forschungskonferenz der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation in Atibaia bei Sao Paulo (Brasilien) festgestellt. Während noch vor 100 Jahren rund 80 Prozent aller Christen in Europa und den USA lebten, stammen inzwischen mehr als 60 Prozent aus früheren Missionsländern, hieß es. Doch obwohl die Kirchen der südlichen Hemisphäre – im Unterschied zu den meisten in Westeuropa und den USA – wüchsen, sei das Christsein weiterhin westlich dominiert. Das gelte etwa für die theologische Ausbildung und die Gottesdienstgestaltung. „Dabei haben auch andere Kulturen – etwa die immer einflussreichere chinesische – der Weltchristenheit wichtige Impulse zu geben“, meinte Todd Johnson, Direktor des Zentrums für Studien der globalen Christenheit (South Hamilton bei Boston/US-Bundesstaat Massachusetts). So sei die Betonung der christlichen Gemeinschaft in China traditionell stärker ausgeprägt als in individualisierten westlichen Ländern.
Afrikaner verbreiten das Evangelium in London
Nach Angaben des britischen Religionsstatistikers Peter Brierley (Tonbridge/Südengland) senden immer mehr Kirchen aus Entwicklungsländern Missionare nach Europa. So seien allein in London in den vergangenen zehn Jahren jede Woche durchschnittlich zwei Kirchen unter Einwanderern aus Afrika gegründet worden. Die in der „Erlösten Christlichen Kirche Gottes“ zusammengeschlossenen Migrantengemeinden etwa stellten mittlerweile die drittgrößte Gruppierung innerhalb des pfingstkirchlichen Spektrums in Großbritannien dar.