Quelle: idea.de
Berlin (idea) – Vor einem übereilten Ausstieg aus der Kernenergie hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewarnt. Es sei verkehrt, wenn Deutschland auf die Produktion von Kernenergie verzichte und gleichzeitig Kernenergie aus Tschechien oder Frankreich importiere.Deutschland brauche ein schlüssiges Energie-Konzept, das sowohl die Umwelt als auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtige. Das sagte Merkel auf der Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU am 13. Mai in Berlin. Dabei ging es um das Thema „Unsere Schöpfungsverantwortung – Orientierungen für eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik“. Der EAK ist eine Sonderorganisation der Unionsparteien und vertritt alle evangelischen Mitglieder von CDU und CSU. Er zählt derzeit 203.000 Mitglieder. Merkel zufolge muss man beim Ausstieg aus der Kernenergie auch die Interessen der energieintensiven Wirtschaftszweige berücksichtigen, da diese sonst aus Deutschland abwanderten. Merkel: „Nichts ist schneller weg als die energieintensive Industrie.“ Zudem sei es eine Illusion, wenn man glaube, man könne auf jedem Hügel ein Windkraftrad bauen. Eine Herausforderung stelle auch der Ausbau der Infrastruktur dar, etwa der Bau von Energieleitungen. Sie sei jedoch zuversichtlich, dass Deutschland diese Herausforderungen meistern könne, so Merkel. Schwieriger als die Energiewende gestalteten sich der demographische Wandel und der Abbau der Staatsverschuldung. Deutschland dürfe angesichts von zwei Billionen Euro Schulden der jüngeren Generation nicht noch mehr Schulden hinterlassen. Wer weitere Schulden mache, versündige sich an den Menschen.