Quelle: idea.de
Peking (idea) – In Peking sind am Ostersonntag Dutzende Christen festgenommen worden. Die meisten von ihnen befanden sich am Abend noch in Polizeigewahrsam.Betroffen waren Mitglieder der staatlich nicht anerkannten Shouwang-Gemeinde, die sich zum Gebet im Freien in der Nähe des Pekinger Universitätsbezirks versammeln wollten. Während sie von Sicherheitskräften in Busse verfrachtet wurden, sangen die Christen Kirchenlieder. Die Shouwang-Gemeinde kann ihre bisherigen Gemeinderäumlichkeiten nach einem staatlichen Verbot nicht mehr nutzen. Bereits am 10. und am 17. April hatten Sicherheitskräfte einen Gottesdienst von Gemeindemitgliedern im Freien gewaltsam verhindert; mehrere Pastoren der Gemeinde stehen unter Hausarrest.
„Wir wollen keinen Umsturz“
Von den bis zu 130 Millionen Christen in der Volksrepublik versammeln sich die meisten in staatlich nicht anerkannten Hausgemeinden, weil sie sich nicht der Kontrolle des kommunistischen Regimes unterwerfen wollen. „Der Staat fürchtet den großen Zulauf, den die Hauskirchen haben, und dass das eines Tages die politische Macht bedrohen könnte“, sagte Zhang Mingxuan, Pastor und Präsident der chinesischen Hauskirchen-Allianz, der ARD. „Dabei wollen wir als echte Christen doch gar keinen Umsturz. Wir wünschen uns, dass mehr Menschen den Weg zu Jesus finden, wir wollen, dass sich das Land gut entwickelt.“ Bereits im vergangenen Jahr sei die Lage sehr angespannt gewesen, sagte Zhang weiter. In Henan seien Christen zu Arbeitslager verurteilt worden und es habe Festnahmen von Christen in Sichuan, in der Inneren Mongolei und in Xinjiang gegeben. Er selbst habe keine Angst, Gott sei an seiner Seite, sagte Zhang dem deutschen Sender. Nach Medienberichten wurde auch er am 23. April festgenommen.