„Dass der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich aus der Geschichte nicht belegen lässt.“
Wie entstehen beleidigte Leberwürste? Ein Metzger habe, so wird erzählt, Würste gekocht. Alle Würste, die nicht lange kochen mussten, habe er rechtzeitig aus dem Kessel herausgenommen. Weil die Leberwurst nun allein drinbleiben musste, sei sie beleidigt vor Wut geplatzt.
So droht der Chef des Islamrates in Deutschland: „Wenn der Innenminister Streit sucht, wird er ihn bekommen.“ Der Frauenkopf des liberal-islamischen Bundes wettert: „So eine Aussage ist nicht nur politisch und geschichtlich falsch“. Es sei eine „Ohrfeige ins Gesicht der Muslime“.
Da will natürlich auch der Sohn einer türkischen Gastfamilie mitmischen und meint, dass der Friedrich „ein krudes Gesellschaftsverständnis“ hätte. Seine Mitstreiterin und Grünen-Fraktionschefin hatte bereits ad hoc dem CSU-Mann vorgeworfen, „Porzellan zu zerschlagen“.
Wie kann auch ein frischgebackener Sicherheitsminister dem Bundespräsidenten widersprechen. Der hatte sich doch am 3. Oktober vergangenen Jahres, dem Tag der deutschen Wiedervereinigung, so viel Mühe gegeben, mit unmissverständlichen Worten endlich auch den Islam mit dem Christentum zusammenzuführen:
„Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“
Der christ-soziale Friedrich bekommt von seinen christ-demokratischen Geschwistern sehr unterschiedliche Kommentare zu hören. Der Unionsfraktionschef gibt ihm Rückendeckung: „Der Islam hat unsere Gesellschaft nicht geprägt und prägt sie auch heute nicht. Der Islam gehört damit nicht zu Deutschland.“ Doch dann holt der christliche Ruprecht die Rute aus dem Sack und schimpft: „Es passt nicht, wenn man sagt, eine Weltreligion gehöre nicht zu Deutschland.“
So platzt eine beleidigte Leberwurst nach der anderen. Gut, dass immer einige Würstchen früher aus dem Kessel müssen. (Thomas Schneider)
Hinweis in eigener Sache: Es handelt sich um einen privaten Kommentar des Kommunalpolitikers Thomas Schneider und nicht um einen Kommentar von idea.