28. Januar 2022

Unruhen in der Elfenbeinküste: Muslime attackieren Christen

Quelle: idea.de

Die St. Paul Kathedrale in Abidjan. Foto: Wikipedia/Zenman

Abidjan (idea) – In den bürgerkriegsähnlichen Unruhen im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste werden Christen aufgerieben.
 

Sie seien würden von muslimischen Extremisten angegriffen; mehrere Kirchen seien niedergebrannt worden, berichtete der Präsident des US-Zweigs des Hilfswerks Open Doors, Carl Moeller (Santa Ana/Bundesstaat Kalifornien), dem Informationsdienst Mission Network News (Grand Rapids/Bundesstaat Michigan). Nach Angaben von Kirchenmitarbeitern in der Elfenbeinküste seien auch Christen getötet worden. Rund 40.000 Menschen suchten in Kirchen Zuflucht vor den Unruhen in der Metropole Abidjan. Die Hafenstadt ist ein Zentrum der Kämpfe zwischen Anhängern des im November abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und des von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Alassane Ouattara, der zum Wahlsieger erklärt wurde. Ggagbo weigert sich, die Niederlage einzuräumen und hält an seinem Amt fest. Er bezeichne sich als Christ, so Moeller, während Ouattara als Muslim gelte. In den Kämpfen zwischen Anhängern beider Lager sind mehr als 400 Menschen getötet worden. UN-Schätzungen zufolge ist die Zahl der Binnenflüchtlinge auf 300.000 gestiegen. Rund 100.000 sind über die Landesgrenzen vor allem nach Liberia geflohen. Die Bundesregierung hat ihre humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus der Elfenbeinküste um 500.000 Euro aufgestockt. Unter den rund 20 Millionen Einwohnern bilden die Muslime mit etwa 38 Prozent die stärkste religiöse Gruppe. 27,5 Prozent sind Christen, davon sind 22 Prozent Katholiken und 5,5 Prozent Protestanten. Die übrigen Bürger sind meist Anhänger verschiedener Naturreligionen.