Quelle: jungefreiheit.de
MÜNSTER. Der CDU-Politiker Ruprecht Polenz hat die deutschen Kirchen dazu aufgefordert, der Bevölkerung ein besseres Bild vom Islam zu vermitteln. „Die Muslime sind auf solche Leumundsbürgen dringend angewiesen, denn sie haben es schwer, sich Gehör zu verschaffen“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion der Universität Münster zum Thema Religionsfreiheit.Besorgt zeigte sich der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten von dem negativen Islambild der Deutschen. Ein „beträchtlicher Teil“ von ihnen würde dem Islam absprechen, eine Religion zu sein: „In Diskussionen um Moscheen oder Religionsunterricht bezeichnen sie ihn als politische Ideologie oder als faschistisch“, kritisierte Polenz.
Polenz verteidigt türkischen Ministerpräsidenten gegen CDU-Kritik
Dabei sei es christliche Pflicht, als Anwalt des Islams aufzutreten. „Wenn man die christliche Botschaft ernst nimmt, gehört das dazu, ohne daß man dafür die theologischen Differenzen aufheben müßte“, erläuterte Polenz. Der Islam stünde unter dem Schutz der Religionsfreiheit. „Das wird in Deutschland aber nicht von allen ernst genommen.“
Am Dienstag hatte Polenz gegenüber der Frankfurter Rundschau die Düsseldorfer Wahlkampf-Rede des türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan verteidigt. Entgegen Stimmen aus der eigenen Partei könne er an den Äußerungen „nichts Kritikwürdiges erkennen“. (FA)