Quelle: idea.de
Kassel (idea) – Der Reformator Martin Luther (1483-1546) würde heute „twittern“, denn er nutzte auch die modernste Technik seiner Zeit für die Verbreitung der christlichen Botschaft – den Buchdruck.Darüber waren sich die knapp 30 Teilnehmer einer Fachtagung der SMD (Studentenmission in Deutschland) in Kassel einig. Die Fachgruppen „Informatik“ und „Technik“ der Akademiker-SMD hatten zu der Konferenz zum Thema „Würde Luther heute twittern?“ eingeladen, um über Gefahren und Chancen sozialer Medien wie Facebook, Twitter oder Blogs zu diskutieren. Referent Cedric Weber (35), Systemanalytiker aus Stuttgart, sagte, jede Firma sollte Bescheid wissen, welche Informationen über sie im Internet kursieren. Nur so habe sie die Möglichkeit, sofort auf Inhalte zu reagieren, die dem Ansehen des Unternehmens schaden könnten. Ein „Web-Monitoring“ (Beobachtung des Internets) sei ein wichtiger Schritt, um soziale Medien in Unternehmen gewinnbringend einzusetzen. Soziale Medien zu nutzen, sei jedoch nicht für jede Firma notwendig, sagte Weber. Dies hänge vor allem von der Zielgruppe ab: „Für kleine Unternehmen können Blogs zu Fachthemen sinnvoll sein, wenn es eine Nische gibt, die sie bedienen können.“
Facebook & Co als Chance für Gemeinden
Kirchengemeinden riet er, sich in populären sozialen Netzwerken einzubringen. Gerade dort könnten sie den christlichen Glauben bekennen, so Weber. Dies müsse professionell und authentisch geschehen. Facebook & Co. böten Gemeinden die Möglichkeit, junge Mitglieder aktiv werden zu lassen. Der zunehmende Missbrauch persönlicher Daten sowie Mobbing im Internet mahnten allerdings zu einem verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. Für 2013 planen die Informatiker in der SMD eine gemeinsame Tagung mit der Fachgruppe Naturwissenschaft. Die Akademiker-SMD hat zehn Fachgruppen: von Erziehung und Bildung bis Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Hochschul-SMD umfasst über 70 Gruppen und die Schüler-SMD hält Kontakt mit etwa 800 Schülerbibelkreisen.