29. Januar 2022

Katastrophe in Japan: Große Anteilnahme der Christen

Quelle: idea.de

Japans größte Tageszeitung berichtet über den Tsunami. Foto: Flickr/Pinboke_Planet

Tokio/Berlin/Genf (idea) – Mit tiefer Anteilnahme und Gebeten reagieren Christen und Kirchen in aller Welt auf die schwere Naturkatastrophe in Japan. Am 11. März hatte ein durch ein Seebeben ausgelöster Tsunami die Nordostküste verwüstet und mindestens 1.400 Menschen in den Tod gerissen.
 

Mehr als 10.000 Menschen werden offiziellen Angaben zufolge vermisst. Etwa 215.000 Menschen haben durch das Beben der Stärke 8,9 und durch die Flutwellen ihr Zuhause verloren. Außerdem wächst in Japan die Angst vor einer nuklearen Katastrophe. In dem durch das Beben beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima hat es eine gewaltige Explosion gegeben. Zuvor war das Kühlsystem des Meilers ausgefallen. Die Anwohner in einem Radius von 20 Kilometer um das Atomkraftwerk wurden evakuiert. Im Berliner Dom fand am 12. März eine Gedenkandacht für die Opfer der Naturkatastrophe statt. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, sprach von „schrecklichen Bildern“. Viele brennende Fragen ließen auch Menschen in Deutschland ratlos und ohne Antwort zurück. Seine Anteilnahme brachte auch der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß (Bielefeld), zum Ausdruck. Er rief zum Gebet für die Betroffenen auf. Die Katastrophe führe die Wahrheit vor Augen, „dass wir auf dieser Erde nicht sicher wohnen“, so Buß auf evangelisch.de. Christen hätten eine Hoffnung, „die über unsere Welt, unser Denken und Begreifen hinausweist“. Man vertraue auf die Zusage Jesu Christi „Ich lebe und ihr sollt auch leben“. Der Präses warnt angesichts der Explosion im Kernkraftwerk Fukushima vor einer weiteren Nutzung der Atomkraft: „Kernenergie ist ein Zeichen menschlicher Verantwortungslosigkeit.“

Lutheraner und Anglikaner kondolieren

Der Lutherische Weltbund (Genf) brachte seine Anteilnahme in einem Brief an die drei lutherischen Mitgliedskirchen in Japan zum Ausdruck. „Wir denken vor allem an diejenigen Menschen, die geliebte Angehörige verloren haben und an die, die verletzt wurden. Wir beten darum, dass sie Gottes sanfte, tröstende Hand spüren“, schrieb der stellvertretende Generalsekretär Chandran Paul Martin. Die drei lutherischen Kirchen Japans vertreten zusammen über 27.000 Christen. Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams – Ehrenoberhaupt der anglikanischen Kirchengemeinschaft –, kondolierte in einem Schreiben an den anglikanischen Erzbischof von Japan, Nathaniel Makoto Uematsu. Die Herzen und Gebete der anglikanischen Christen seien bei den Opfern der Katastrophe, so Williams. Man werde alles tun, um praktische und geistliche Hilfe zu leisten. Unter den 127 Millionen Einwohnern Japans bilden Christen eine kleine Minderheit von 1,5 Prozent. Rund 600.000, etwa 0,5 Prozent, sind Protestanten.