Quelle: idea.de
München/Leipzig (idea) – „Wer bei uns lebt, muss auch zukünftig akzeptieren, dass unsere Gesellschafts- und Werteordnung nicht vom Islam geprägt ist.“ Das sagte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) der „Leipziger Volkszeitung“ (Ausgabe: 9. März).Sie forderte die Muslime in Deutschland auf, sich auf die vom Christentum geprägte Werte- und Rechtsordnung einzulassen. Die katholische Politikerin: „Unsere muslimischen Mitbürger haben sich bewusst für ein Leben in Deutschland entschieden. Das ist eine Entscheidung für unsere Rechts- und Gesellschaftsordnung, für unsere Werte, die von Christentum und Aufklärung geprägt sind, für unser Prinzip des Aufstiegs durch Bildung und Leistung, für Gleichberechtigung, Toleranz und Solidarität durch ein starkes soziales Netz.“ Fast die Hälfte der vier Millionen Muslime habe die deutsche Staatsangehörigkeit.
Gehört der Islam zu Deutschland?
In Politik und Kirchen ist eine Debatte um die Frage entbrannt, ob der Islam zu Deutschland gehöre. Jüngster Auslöser war eine Äußerung des neuen Bundesinnenministers, Haderthauers Parteifreund Hans-Peter Friedrich (CSU). Wie er sagte, gehörten zwar die hier lebenden Muslime zu Deutschland, nicht aber „der Islam“. Das lasse sich „auch aus der Historie nirgends belegen“. Friedrich wiederholte damit seine Kritik an der Aussage von Bundespräsident Christian Wulff, der Islam sei Teil Deutschlands, die dieser erneut bekräftigte. Friedrichs Worte wurden nicht nur von der Opposition, sondern auch von Politikern der Regierungskoalition sowie Kirchenvertretern gerügt.