Quelle: jungefreiheit.de
BERLIN. Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) hat am Montag den Rücktritt des IT-Leiters der Stasi-Unterlagen-Behörde („Birthler-Behörde“) Peter S. gefordert. Zuvor war bekannt geworden, daß der Beamte ab 1980 als offizieller Mitarbeiter im Rang eines Leutnants für die Staatssicherheit gearbeitet hatte.„Die oft gebrauchte Behauptung, man habe Stasi-Mitarbeiter wegen ihrer Kenntnisse über Interna des Apparats gebraucht, stimmt ja offensichtlich bei einem IT-Chef nicht“, sagte der Landesvorsitzende des VOS von Berlin-Brandenburg, Friedrich Weiße.
Erst vor kurzem wurde der Personalratsvorsitzende der Birthler-Behörde als inoffizieller Mitarbeiter der Stasi enttarnt und mußte zurücktreten. Insgesamt arbeiten bis heute 50 ehemalige Stasi-Mitarbeiter in der Behörde für die Stasiunterlagen.
Der Stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende im Bundestag, Arnold Vaatz (CDU), nannte die Vorgänge gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung skandalös. Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen müsse erklären, wieso es immer wieder zu solchen Vorfällen kommen könne. Die „Glaubwürdigkeit der Behörde ist beeinträchtigt“, konstatiert er. (ho)