Quelle: idea.de
Nürnberg (idea) – Gemeinsame Werte und Regeln sind in der globalisierten Welt nötig, um weitere Finanz- und Wirtschaftskrisen zu verhindern. Auch in einzelnen Unternehmen spielen sie eine zunehmende Rolle.Das haben führende Unternehmer und Wirtschaftsfachleute auf dem Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg unterstrichen. Nach den Wirtschafts- und Finanzkrisen befinde man sich in einem „globalen Bürgerkrieg“, sagte der international tätige Wirtschaftswissenschaftler Prof. Prabhu Guptara am 24. Februar vor Journalisten. Dabei stünden jene Kapitalisten, die möglichst wenige Regeln für die Finanzmärkte wollten, anderen gegenüber, die sie für unbedingt nötig hielten. Ohne Regeln seien weitere und schlimmere Finanzkrisen abzusehen, so Guptara. Man könne sie nicht bewältigen, indem man Geld drucke und die Inflation anheize. Regeln müssten auf humanen und religiösen Werten beruhen. Der erste Schritt sei, solche Werte in Unternehmen durchzusetzen, der zweite, sie auf nationaler Ebene einzuführen und der dritte, sie weltweit zu beachten.
Vermittlung von Zehn Geboten nicht der Kirche überlassen
Manfred Maus (Leverkusen), Gründer der Gründer der OBI Bau-und Heimwerkermärkte, sagte, Unternehmen müssten selbst dafür sorgen, dass ihre Kultur von Werten wie Toleranz, Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geprägt seien. Diese Werte gründeten auf den Zehn Geboten. Man dürfe ihre Vermittlung nicht der Kirche überlassen, sagte Maus. Die Frage sei: „Was muss ich als Unternehmer tun, um Menschen Orientierung zu geben?“ Eine Übereinkunft zu treffen und durchzusetzen, erfordere besonders bei Franchise-Unternehmen mit eigenständigen Partnern wie OBI viel Überzeugungsarbeit.
Gebetsunterstützung in der Krise
Der Unternehmer Friedhelm Loh (Haiger/Mittelhessen) sagte, angesichts der zunehmenden Komplexität der Welt erhielten Werte und Orientierung zunehmende Bedeutung. Immer mehr Menschen scheiterten, und die Zahl psychischer Erkrankungen nehme „erschreckend“ zu. Die Konferenz christlicher Führungskräfte wolle dazu beitragen, Menschen anhand der Zehn Gebote und des Glaubens an Jesus Christus Halt und Orientierung zu geben. Loh, der einer Freien evangelischen Gemeinde angehört, sagte, er habe noch nie in seinem Leben so viel Gebetsunterstützung erhalten wie in der Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Da hatte auch sein Unternehmen, die Friedhelm Loh Group mit rund 11.000 Beschäftigten in 60 Ländern, schwere Umsatzeinbußen hinnehmen und Mitarbeiter entlassen müssen. Durch rechtzeitiges Handeln habe Schlimmeres verhindert werden können. Inzwischen profitiert das Unternehmen wieder vom Wirtschaftsaufschwung. Loh ist auch Präsident des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektroindustrie sowie Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Außerdem hat er den Vorsitz der Stiftung Christliche Medien inne.