28. Mai 2022

Kambodscha: Immer mehr Soldaten werden Christen

Quelle: idea.de

Der Offizier Chea Sovan versteht sich als „Soldat für Christus“. Foto: DBG

Phnom Penh (idea) – In den Streitkräften Kambodschas steigt die Zahl der Christen. Sie sind überzeugt, dass christliche Werte das Verhalten ihrer Kameraden positiv beeinflussen. Deshalb verbreiten sie die Bibel unter den Soldaten des buddhistisch geprägten südostasiatischen Lands.
 

Das berichtet die Zeitschrift „Bibelreport“, die von der Deutschen Bibelgesellschaft (Stuttgart) herausgegeben wird. Als ein Beispiel wird Oberleutnant Chea Sovan aus der Provinz Banteay Meanchey im Nordwesten Kambodschas angeführt. Er fand im Jahr 2007 zum Glauben an Jesus Christus, und zwar durch ein Neues Testament, das er von der kambodschanischen Bibelgesellschaft bekam. Seither sorge er sich um das unmoralische Leben seien Kameraden und erzähle ihnen, wie die biblische Botschaft ihn selbst und seine Familie verändert habe. Sovan: „Ich möchte, dass andere so gesegnet werden, wie ich es bin.“ Als „Soldat für Christus“ spreche er ohne Furcht über seinen Glauben. Wie es im Bibelreport weiter heißt, stehe die Armee Kambodschas im Ruf, ihre Macht zu missbrauchen und die Bevölkerung zu terrorisieren. Die Bibelgesellschaft in Phnom Penh bemühe sich, Soldaten christliche Literatur preiswert zur Verfügung zu stellen.

Schreckensherrschaft unter Pol Pot

Im Königreich Kambodscha bilden Christen eine winzige Minderheit. Sie stellen etwa ein Prozent der rund 14 Millionen Einwohner. 93 Prozent sind Buddhisten und etwa sechs Prozent Muslime. Zu trauriger Berühmtheit gelangte das Land während der Schreckensherrschaft des Diktators Pol Pot (1928-1998). Unter seiner Führung riefen die Roten Khmer 1975 die sozialistische Revolution aus. Sie wollten eine bäuerliche Gesellschaft schaffen, vertrieben die Stadtbewohner und zwangen sie zur Feldarbeit. Während ihrer fast vierjährigen Herrschaft kamen schätzungsweise zwei Millionen Menschen ums Leben. Der einstige Chef-Folterer, Kaing Guek Eav, genannt „Duch“, wurde im vorigen Jahr zu 35 Jahren Haft verurteilt. Vor dem Sondertribunal hatte Eav seine Untaten eingestanden und um Entschuldigung gebeten. Er war 1995 von dem kanadischen Missionar Christopher LaPel zum Glauben an Christus geführt und getauft worden. LaPels Eltern und zwei Geschwister wurden von den Roten Khmer umgebracht. Eav wurde 1999 verhaftet. Nach seiner Bekehrung arbeitete der Mathematiker anonym für westliche Hilfsorganisationen im Westen Kambodschas.