24. Mai 2022

Hunderttausende US-Bürger protestieren gegen Abtreibung

Quelle: idea.de

Kritik an Obama bei „Marsch für das Leben“: Präsident für „Recht auf Abtreibung“.

Washington (idea) – Auf bis zu 200.000 Personen wird die Zahl der Lebensrechtler geschätzt, die am 24. Januar in den USA gegen Abtreibung demonstriert haben.
 

In Washington nahmen mindesten 100.000 am „Marsch für das Leben“ teil, mit dem seit 38 Jahren des Grundsatzurteils „Roe gegen Wade“ gedacht wird. Damit hatte 1973 das Oberste Gericht die Abtreibung legalisiert. Seither sind in den USA schätzungsweise mehr als 53 Millionen Kinder im Mutterleib ohne rechtliche Folgen getötet worden. Lebensrechtler fordern, dass das Oberste Gericht dieses Urteil widerruft. Auf Proteste stieß in diesem Jahr eine Erklärung von US-Präsident Barack Obama, in der er am Jahrestag von „Roe gegen Wade“ am 22. Januar den Schutz des Rechts auf Abtreibung verteidigte. Der Staat dürfe sich nicht in Privatangelegenheiten einmischen, so Obama. Gleichzeitig brachte er seine Unterstützung für alle Initiativen und Programme zum Ausdruck, die dazu beitragen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, die Schwangere und Mütter unterstützen und die die Adoption fördern.

Ohne Achtung vor dem Leben ist die Freiheit in Gefahr

Beim Marsch für das Leben brachten mehr als 30 Abgeordnete ihre Trauer über die im Mutterleib getöteten Kinder zum Ausdruck. Jeden Tag werde das Leben von mehr Personen beendet, bevor sie das Licht der Welt erblicken, als bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ums Leben kamen, nämlich annähernd 3.000. Nach den Gewinnen der Republikaner bei den Kongresswahlen im November erwarten Lebensrechtler neue Initiativen zum Schutz ungeborener Kinder. „Ohne Achtung vor dem Leben ist die Freiheit in Gefahr“, sagte der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner John Boehner. Der Chef der republikanischen Mehrheitsfraktion, Eric Cantor, erklärte, dass eine Initiative zum Stopp der Finanzierung von Abtreibungen mit Steuergeldern für die Republikaner höchste Priorität habe. Die Demokraten hätten die staatliche Finanzierung ausgeweitet, aber jetzt habe sich „das Blatt gewendet“. In der Bevölkerung nimmt Meinungsumfragen zufolge der Anteil der Abtreibungsgegner zu. Laut einer Gallup-Studie (Washington) treten 51 Prozent für die „Heiligkeit des Lebens“ ein, während 42 Prozent für das Recht der Frau auf Abtreibung plädieren.