28. Juli 2021

Evangelische und katholische Frauen gegen PID

Quelle: idea.de

Das menschliche Leben nicht einer Qualitätskontrolle unterziehen.

Hannover/Düsseldorf (idea) – Gegen eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) haben sich die Frauenverbände der beiden großen Kirchen in Deutschland gewandt.
 

Bei dieser Methode werden künstlich befruchtete Eizellen auf genetische Defekte untersucht, bevor sie einer Frau eingepflanzt werden. Als krank angesehene Embryonen werden getötet. Die PID „unterzieht menschliches Leben einer Qualitätskontrolle und unterscheidet damit letztendlich zwischen lebenswertem und nicht lebenswertem Leben“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Evangelischen Frauen in Deutschland (Hannover) und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (Düsseldorf). Damit verstoße die PID sowohl gegen das Grundgesetz als auch gegen die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Es gebe kein Recht und auch keine Garantie auf ein gesundes Kind oder auch die Pflicht dazu. Außerdem bestehe bei der Zulassung der PID die Gefahr, dass Eltern von Kindern mit Behinderungen und Behinderte noch mehr an den gesellschaftlichen Rand gedrängt würden. Die beiden Frauenverbände vertreten damit eine andere Position als der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf). Er hatte sich dafür ausgesprochen, die PID unter eng gefassten Bedingungen zuzulassen. Die Tests sollten nach seiner Meinung nur dann erlaubt sein, wenn die Eltern die Anlage zu schwersten Erbkrankheiten in sich tragen und sie fürchten, dass diese auch auf das Kind übertragen werden. Zum Verband Evangelische Frauen in Deutschland gehören 40 Organisationen mit zusammen rund drei Millionen Mitgliedern. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands ist mit rund 600.000 Mitgliedern der größte Verband dieser Kirche in Deutschland.