30. Juni 2022

Ehebruch-Internetportal stößt auf Kritik

Quelle: idea.de

Siegbert Lehmpfuhl reagierte bestürzt auf die Ankündigung.

Hamburg (idea) – Ein neues Ehebruch-Portal im Internet stößt bei Christen auf Kritik. Die Initiatoren der Plattform „Ashley Madison“, der Kanadier Noel Biderman und der Deutsche Constantin Dietrich, planen eine Werbetour, um auf den Start ihres Seitensprung-Portals in Deutschland aufmerksam zu machen.
 

Wie es am 14. Oktober in Hamburg hieß, bezeichnen die beiden Ehemänner und Familienväter ihr Angebot als „die modernste Form der Ehe-Therapie“. Es richte sich insbesondere an Frauen, deren Bedürfnisse zu Hause nicht ernst genommen würden. Nach eigenen Angaben suchten bereits sieben Millionen Personen auf der englischsprachigen Internetseite einen Partner zum Fremdgehen. „Untreue gibt es schon viel länger als Ashley Madison“, sagt Biderman. „Ich bin mir sicher, dass wir mehr Ehen retten als zerstören.“

Solche Angebote zerstören Ehen

Der Leiter der christlichen Ehe- und Familienarbeit Team.F, Siegbert Lehmpfuhl (Rangsdorf bei Berlin), reagierte bestürzt auf die Ankündigung. Er könne solche Initiativen nur unter Protest zur Kenntnis nehmen, sagte er gegenüber idea. Viele Initiativen bemühten sich um die Stabilisierung von Ehe und Familie. „So ein Portal geht mit seinen Angeboten genau in die andere Richtung, nämlich arbeitet an deren Zerstörung. Ist es in unserem Land hinnehmbar, dass etwa 50 Prozent der geschlossenen Ehen wieder geschieden werden und unzählige Kinder mit den Folgen von Untreue und Trennung fertig werden müssen?“ Lehmpfuhl schlägt als Gegengewicht die Gründung eines „Treue-Erneuerungs-Portals“ vor. Ein Schritt in die richtige Richtung sei die Marriage-Week (Woche der Ehepaare), die jährlich vom 7. bis 14. Februar stattfinde, so Lehmpfuhl.