17. September 2021

„Verheerender geistlicher Schaden“ nach 40 Jahren Sozialismus

Quelle: idea.de

Hans-Georg Filker eröffnet 7. Weltkonferenz der Stadtmissionen in Wittenberg.

Wittenberg (idea) – Als „verheerend“ hat der Direktor der Berliner Stadtmission, Hans-Georg Filker, den „geistlichen Schaden“ bezeichnet, den 40 Jahre Sozialismus im Osten Deutschlands angerichtet haben.
 

Während die „äußere Sanierung“ in den neuen Bundesländern weitgehend gelungen und abgeschlossen sei, habe man mit den Folgen der antikirchlichen Politik des SED-Regimes nach wie vor zu kämpfen, sagte Filker zur Eröffnung der 7. Weltkonferenz der Stadtmissionen am 17. September in der Lutherstadt Wittenberg. Diese Stadt sei ein Beispiel dafür, so Filker. Gehörten nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch rund 90 Prozent der Bevölkerung der evangelischen Kirche an, seien es heute kaum zehn Prozent. Wittenberg sei ebenso wie weite Teile der östlichen Bundesländer „geistliches Entwicklungsgebiet“. Die Weltarbeitsgemeinschaft der Stadtmissionen, die 1991 gegründet wurde und deren Präsident Filker ist, tagt zum ersten Mal in Deutschland. Zu dem fünftägigen Treffen in Wittenberg und Berlin sind rund 200 Stadtmissionsvertreter aus 24 Ländern angereist. Wie Filker sagte, kommen sie aus den unterschiedlichsten Situationen: Manche hätten hunderte hauptamtliche Mitarbeiter, andere machten die Arbeit allein auf ehrenamtlicher Basis. Entscheidend sei, dass man sich dennoch auf Augenhöhe begegne. Angesichts der immer stärker werdenden Globalisierung werde auch die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg wichtiger. Während der Konferenz soll über die unterschiedlichen kulturellen und historischen Bedingungen gesprochen werden, unter denen die Stadtmissionen weltweit arbeiten. Ziel der Weltarbeitsgemeinschaft der Stadtmissionen ist es eigenen Angaben zufolge, gemeinsame Antworten auf drängende Fragen der Globalisierung wie Armut, Sucht und fehlende Bildungschancen zu finden.